Die Planer, Strategen, Macher des Umma Hüsla Hackathon 2018

Heidi K. Vogel
vorarlberg.digital
Published in
2 min readApr 26, 2018

Lothar Baumgartner im Interview

Lothar Baumgartner, Foto ©Nina Broell

Lothar, du bist Mediengestalter mit 20 Jahren Erfahrung und unterrichtest an der HTL in Dornbirn Medientechnik. Wie haben sich die HTL-Hackathons entwickelt?

Nach dem ersten internen Schulhackathon im letzten Jahr hat es sich herumgesprochen, dass es um den Spaß geht, etwas zu entwickeln und dass man sich ruhig trauen kann, daran teilzunehmen. Heuer im Februar haben mehrere Teams aus drei HTLs und ein Team der HAK Bregenz teilgenommen. Der HTL-Hackathon ist ein charmantes Format, bei dem neben dem Tüfteln am Projekt der Prozess, die Teambildung im Mittelpunkt steht. Es geht um „real life“, ums Dranbleiben, nicht nur für die Dauer einer Schulstunde. Die Teilnehmer haben in den neun Stunden wahrscheinlich mehr gelernt als an manchen Schultagen. Der schulübergreifende Hackathon hat zudem unter den Lehrern den Austausch gefördert. Er ist zu einem fixen Termin im Schuljahr geworden. Das nächste Ziel wäre, dass die Schülerinnen und Schüler die Planung und Logistik eines Hackathons selbst angehen.

Beim Umma Hüsla Hackathon hast du die Gestaltung der Website, der Flyer, der Plakate, der T-Shirts und vielem mehr übernommen. Fühlt sich ein Gestalter bei den Digitalen Initiativen wohl?

Ich finde die Schnittstelle von Gestaltern und Programmierern interessant. Beides sind Handwerke, die mit Kommunikation zu tun haben. Aus meiner Sicht sollte in jedem Programmierer-Team ein Gestalter sitzen, der darauf achtet, dass neben dem Funktionieren die Form nicht vernachlässigt wird. Ich fühle mich bei den Digitalen Initiativen wohl, mir gefällt, dass die Menschen in Eigeninitiative Dinge auf die Beine stellen. Auch die Herzlichkeit, mit der man hier auf Leute zugeht, gefällt mir. Intermedia Studenten könnten sich auf dieser „Spielwiese“ gut entfalten. Hier gibt es Aufgaben, bei denen man richtig loslegen kann.

Beschäftigen sich Wirtschaft und Schule ernsthaft mit der Digitalisierung?

Die Plattform für digitale Initiativen wird in unserem Land immer noch als Subkultur wahrgenommen. In Großstädten schaut das ganz anders aus, dort wird die digitale Kultur gepflegt. Gerade eine hochentwickelte Region, wie wir es sind, kann es sich nicht leisten, die Digitalisierung nicht ernst zu nehmen. Wirtschaft und Schule müssen erkennen, was alles im Umbruch ist, dass die Digitalisierung bereits Realität ist. Wir haben in diesem Bereich Leute, die sind „State of the Art“. Die mittlere und ältere Generation kann sich das fehlende Wissen bei den Digitalen Initiativen aneignen — sie sind willkommen. Die Generation der Jungen wächst damit auf. Wie das Erlernen von Fremdsprachen wird das Programmieren in Zukunft als Skill einfach dazugehören.

Wie förderst du deine eigenen Kinder in Richtung digitaler Skills?

Mein zehnjähriger Sohn wird beim Kinderhackathon auf dem Bodensee mitmachen. Spaß beim Ausprobieren und Angebote wie das Kids OpenLab betrachte ich für Kinder als wichtig.

Danke für das Gespräch.

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