Die Planer, Strategen, Macher des Umma Hüsla Hackathon, alias Bodensee Hackathon 2018

Heidi K. Vogel
vorarlberg.digital
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3 min readApr 12, 2018

Alexandra Boger im Interview

Alexandra Boger, Foto©: Internationale Bodensee-Hochschule / Hannes Thalmann

Als Leiterin des Netzwerks „Bodenseezentrum Innovation 4.0“ in Konstanz organisierst du mit deinem Team den Aufenthalt des Hackathon-Schiffs im Hafen von Konstanz. Warum unterstützt ihr diesen Tüftler-Marathon?

Das Bodenseezentrum Innovation 4.0 an der Hochschule in Konstanz unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Vierländerregion Bodensee bei der Bewältigung des digitalen Wandels. Unser Anliegen ist es, dass wir zu den wettbewerbsfähigsten, vitalsten und tatkräftigsten Regionen gehören. Um dies zu erreichen, müssen wir verstehen, was die Anforderungen der Zukunft sind. Eine zentrale Frage lautet: Wie kann man Innovationen hervorbringen? Mit Partnerunternehmen haben wir die Initiative „Bodenseemittelstand 4.0“ gegründet. Wir wollen grenzüberschreitend voneinander lernen, der Bodensee ist das verbindende Element. Um internationale Strahlkraft zu erreichen, sollten wir Grenzen überdenken. Einen Bodensee Hackathon hat es so noch nicht gegeben. Ganz konkret führen wir Besucher und Journalisten auf das Hackathon-Schiff, wenn es im Hafen von Konstanz liegt. Sie können sozusagen live erleben, wie man zu neuen Ideen kommen kann.

Welche Hürden müssen Unternehmen überspringen, um eigene Projektideen für den Hackathon einzureichen oder Mitarbeiter zu entsenden?

Es ist zum einen das traditionelle Denken in der Geschäftsführung. Die KMUs sind meist Familienbetriebe, denen es nicht immer leicht fällt, sich für neue Methoden und Ansätze zu öffnen. Zum anderen sind es die Ängste, dass Startups eine Bedrohung für das eigene Unternehmen darstellen könnten. Ein Beispiel im positiven Sinne ist die Zeitung „Südkurier“. In der Management-Etage hat es schon vor langem eine Änderung in der Einstellung gegeben: Ein eigenes Tochterunternehmen kümmert sich um neue digitale Geschäftsmodelle, Medienprodukte und Online-Services. Um die Hürden für KMUs zu verringern, laden wir am 4. Mai abends Interessierte aus Unternehmen ein, im Hafen von Konstanz auf das Schiff zu kommen. Sie können sich selbst ein Bild machen, wie innovative Ansätze und Entwicklungen entstehen. Ebenso empfehlen wir ihnen den Besuch der Abschlusspräsentation der entwickelten Projekte am 5. Mai in Bregenz.

Ein Ziel von „Bodenseemittelstand 4.0“ lautet: Kreative Köpfe zu fördern und sie möglichst früh an den Wirtschaftsstandort Bodensee zu binden. Welches Umfeld brauchen kreative Köpfe?

Wichtig für kreative Köpfe sind lukrative Orte und dass die Kreativität anerkannt wird — zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit KMUs. Es muss Vernetzungsforen geben. In Konstanz arbeiten wir an Locations, in denen sich diese beiden Parts treffen können. Es braucht Förderer im Sinne von Geldgebern, Förderleistungen, Startups und KMU-Vernetzungsplattformen, Veranstaltungen und Workshops. Solche Dinge wollen wir in Konstanz bieten. Auch auf der schweizerischen und österreichischen Seite gibt es solche Netzwerke. Eine weitere Aufgabe sehen wir darin, diese Netzwerke am Bodensee zusammenzubringen. Der Bodensee-Hackathon oder “Umma Hüsla Hackathon”, wie er in Vorarlberg genannt wird, macht genau dies.

Wenn du nicht mit dem Zusammenbringen von Menschen beschäftigt bist, welche Freizeitaktivität magst du?

Ich bin vor 10 Jahren von Hamburg an den Bodensee gezogen und fahre in meiner Freizeit am liebsten mit dem Camper durch die Vierländerregion, um all die schönen Ecken hier kennenzulernen.

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