Pferde-T-Shirts machen kleine Mädchen glücklich

Christoph K
vorarlberg.digital
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4 min readOct 3, 2017
T-Shirts made @ Mutterschiff

Im Juni war es endlich soweit, nach Monaten der Vorbereitungszeit haben wir das Mutterschiff mit dem integriertem Maker Lab eröffnet.

Jetzt wollte ich mich natürlich selbst am Maker-Tum ausprobieren, also musste erstmal ein Projekt her. 3D-Drucker, Vinylcutter, Elektronik-Equipment … Mir gingen zwar ein paar Sachen durch den Kopf, und auf Instructables finden sich ja Millionen Ideen, aber ich fand dann doch nicht das richtige Projekt. Dann kam mir in den Sinn, dass meine Tochter bald ihren sechsten Geburtstag feiern wird und selbstgemachte T-Shirts ja eine nette Sache für einen Mädchengeburtstag sein könnten. Da war sie geboren, die Idee für mein erstes Maker Projekt mit dem Vinylcutter.

Nun kam die schwierigste Aufgabe: die Motivsuche. Hätte ich so ein Talent wie unser Gunti, dann hätte ich mir ja selber was geskribbelt; aber dem ist leider nicht so. Also hieß es selbst Hand anlegen und einen auf Apple machen und einfach was klauen.

Da Bibi und Tina gerade groß in Mode sind, und Pferde sowieso immer, ging es auf die Google Bildersuche. Bereits nach ein paar Stunden wurden auch schon ein paar Pferdekopf-Motive gefunden.

Vorlage — eigentlich ein Wandtatoo

Jetzt war nur noch die Schwierigkeit, sie auch von meiner Tochter absegnen zu lassen. Was bei einer Fünfjährigen gar nicht so einfach ist. Es hat dann aber doch geklappt, abgesehen von meiner Schriftwahl für die Namen, denn Sie kann noch keine Schreibschrift lesen. Außerdem wurde auch noch ein Junge eingeladen, der leider kein Pferdefan war, weshalb ein Motorrad Motiv gefunden werden musste.

Bild vektorisieren

Mit der Motivauswahl ging es dann ans Vektorisieren und zuerst an einen Probedruck. Vektorisieren hört sich jetzt mal kompliziert an. Ist aber eigentlich ganz einfach, da unser Grafik Programm Inkscape (gibts gratis zum Download), dass alles vollautomatisch macht und wir auch jedem gerne im Mutterschiff erklären. Vektorisieren, heißt ein Bild in eine Vektorgrafik umzuwandeln, damit der Vinylcutter die Grafik dann auch ausdrucken kann. Außerdem kann man dann das Motiv auch einfach manipulieren. Ich musste ja die Namen anpassen und den konnte ich so einfach austauschen.

Der Druck

Ich war anfangs recht skeptisch, wie fein die Linien von so einem Druck sein können, und so hab ich die Grafik erstmal recht vereinfacht, was dann der Grafik leider ein paar Details genommen hatte. Beim Probedruck sah ich aber, dass 1 mm dünne Linien perfekt gedruckt wurden. Außerdem muss auch spiegelverkehrt gedruckt werden, was ich zunächst mal übersah. Kein Problem, dafür hatte ich ja den Probedruckabend reserviert.

Das Drucken ist ja super einfach. Man spielt die Grafik auf ein USB Stick und öffnet es auf dem PC des Vinlycutters. Dann positioniert man sie noch richtig, spiegelt sie vertikal und dann ab an den Drucker. Der Vinylcutter schneidet nun die Umrisse in die Folie.

Vinylcutter Print

Freilegen der Grafik

Nun kommt die Feinarbeit. Alles was nicht aufs T-Shirt kommt, muss erst mal entfernt werden. Hier muss man auch aufpassen, dass man das Richtige entfernt. Nachdem ich zu Beginn gleich das Falsche entfernt hatte, nahm ich mir die Vorlage zur Hand, um sicher zu gehen, was weg gehört.

Weg mit dem was nicht aufs T-Shirt gehört
Fertig zum Druck

PS: Die Bilder sind noch die ungespiegelten vom Probedruck ;)

Übertragung aufs T-Shirt

Jetzt gehts ans Übertragen. Hierzu brauchen wir die Wärmepresse, die die Grafik bei 180° aufs T-Shirt überträgt. Am besten zuerst das T-Shirt mal 10 Sekunden mit dieser Bügeln, damit auch alles glatt ist. Dann Folie drauf und 2x 20 Sekunden anpressen.

Grafik wird aufs T-Shirt übertragen

Da sich die Folie manchmal nicht gut gelöst hat, gab mir noch wer den Tipp, die Folie nass zu machen, damit sie abkühlt. Dann ging es ein wenig besser. (kleiner Tip: ein sauberes Tuch nehmen).

Übertragung geglückt — Am Rande sind die Wasserflecken vom Kühltuch

Nach der Absegnung durch meine Tochter konnte ich den richtigen Druck wagen. Dafür vektorisierte ich neu und behielt alle Details. Dies hatte natürlich zur Folge, dass das freilegen der Grafik per Handarbeit länger dauerte. Der detailreichere Druck war es dann aber Wert.

Bei der Geburtstagsparty wurden die T-Shirts in einer Schatzkiste versteckt. Alle gingen mit ihrem individuellen Made by Mutterschiff T-Shirt nach Hause. Es war ein voller Erfolg. Und nun, auch nach zirka 20 Waschgängen, sieht der Druck noch perfekt aus - weit besser als bei einigen meiner gekauften Markenshirts.

T-Shirts made @ Mutterschiff

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Christoph K
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