Vom Schreibtisch zum freien LoRa Netzwerk

Christoph K
vorarlberg.digital
Published in
3 min readMay 30, 2017

Vor gut 2 Jahren bin ich über das Kickstarter Projekt TheThingsNetwork (TTN) gestoßen. Ein freies Netzwerk für Internet of Things Anwendungen betrieben von der Community, basierend auf dem offenen LoRa Standard. Die Idee ein weltumspannendes freies Netz für jeden aufzubauen hat mich sofort gefesselt. Aber nicht nur das, speziell die Technologie dahinter fand ich faszinierend. Batterielaufzeiten von 2 Jahren (oder mehr) und Übertragungsdistanzen von 15km. Mit wenigen Routern kann ich also das ganze Rheintal abdecken.

Kurz darauf sah in in meinem Twitterfeed ein Angebot für ein solches Gateway, dass ich dann auch gleich bestellte. Wie so oft, landete auch dieses dann auf meinem Schreibtisch neben dem anderen Elektronik Zeugs das ich mal bestellt habe. Wiedereinmal das übliche, es klingt was super spannend, man bestellt es, und dann findet man keine Zeit was damit umzusetzen. Aber dann kam der Hackathon, und endlich 28h Zeit sich mit Dingen zu beschäftigen für die man sonst keine Zeit findet. Tom lies sich auch gleich dazu begeistern und wir starteten das Projekt LoRa beim Hackathon. Wie immer gibt es bei jedem Hackathon Leute die gern mitmachen aber selbst keine Idee haben. Kein Problem, da waren wir dann schon zu fünft.

Das Projekt verlief eigentlich gar nicht nach Plan, und wir konnten bis Freitag Nacht keinen Erfolg erzielen und nicht einmal das Gateway ins TTN Netzwerk bringen. Großer Frust und eine verbissene Nacht waren das Resultat. Am Samstag kam jedoch die Erleuchtung und wir konnten schlussendlich Daten über das Netzwerk schicken und empfangen. Das Ergebnis ist aber im Grunde ja eh nebensächlich. Es war spannend mit 4 Leuten die ich gut, weniger gut bis gar nicht kannte 28h lang an einem Projekt zu arbeiten ohne zu wissen was eigentlich rauskommt. Und genau das ist das Spannende am Hackathon, neue Leute kennen lernen, Sachen ausprobieren und Spass zu haben, und den hatten wir sicher alle, bis auf einen vielleicht, der hat von den 28 Stunden ungefähr 16 Stunden geschlafen und kam erst Samstag nachmittags wieder ;)

Was wurde nun aus dem LoRa Projekt? Es wurde zu dem Verein Vlora, welcher sich zum Ziel gesetzt hat, das Rheintal mit einem freien LoRa Netzwerk abzudecken und für experimentelle Nutzung zur Verfügung zu stellen. Inzwischen haben wir auch schon Dornbirn abgedeckt, mein Gateway hängt bei den Faultürmen und ein anderes beim Karren. Wer jetzt noch keine Idee hat, meldet sich einfach bei mir oder dem DI Team, denn unser Hauptsponsor VKW stellt 5 LoPy’s zur Verfügung mit dem man die intelligente Wetterstation, den Füllstand seiner Mülltonne, oder auch seine Frau überwachen kann, ob sie Zuhause ist, oder gerade mit dem Auto weggefahren ist. Manche wollen auch einfach nur ihren Proberaum im Winter per Fernwartung vorheizen, was eine der ersten Ideen war die ich gehört habe.

Ich freu mich auf jeden Fall, dass schon 2 HTLer sich dem Thema annehmen und die ersten IoT Ideen haben, die sie über unser Vlora Netzwerk umsetzen wollen.

--

--

Christoph K
vorarlberg.digital

Building advanced web applications in the cloud. Cofounder @maxicyclecom, owner @vedanova, Co-organiser @digitaleinitiativen, occasional speaker, #ranting