Was ist eigentlich so ein Hackathon?

Mari
vorarlberg.digital
Published in
3 min readFeb 21, 2018

Umma hüsla; man werkelt — manchmal auch ohne bestimmten Grund — an etwas. Ein typischer Begriff aus dem Vorarlberger Dialekt, der das Geschehen des jedes Jahr stattfindenden Hackathon in Vorarlberg beschreibt und damit auch namensgebend wurde.

© Nina Bröll, Umma Hüsla Hackathon 2017

Okay, und was ist jetzt genau ein Hackathon?

Ein Hackathon setzt sich zusammen aus den Begriffen “Hack” und “Marathon”. Für einen zuvor definierten Zeitraum treffen sich die TeilnehmerInnen eines Hackathon an einem zuvor festgelegten Ort und arbeiten dann zusammen an ihren Projekten. Man hüselt quasi gemeinsam an verschiedenen Ideen herum.

Üblicherweise kommen die TeilnehmerInnen aus dem Software oder Hardware-Bereich und viele der Ideen, an denen umma ghüselt wird, spiegeln das auch wieder.

Der Begriff ist aber neu, oder?

Nicht wirklich! Tatsächlich wurde der Begriff erstmals 1999 in Amerika genutzt und hat sich von da an verbreitet.

Da sitzen dann ein paar Leute an ihren Laptops und programmieren etwas? Das kann man doch auch zu Hause?

Theoretisch kann man das, klar. Praktisch hat man zu Hause aber in der Regel nicht viele andere, die gleichzeitig mit dir an einer Idee basteln, mit denen man sich austauschen kann, vielleicht aufkommende Probleme besprechen kann und Hilfe bekommen kann, dadurch sofort neue Sachen lernen kann und — falls man selbst eine Lösung für ein kniffliges Problem gefunden hat, das gleich auch dem Team präsentieren kann, das vielleicht gerade feststeckt.

© Nina Bröll, Umma Hüsla Hackathon 2017

Ich hab mal gehört, dass es bei so Hackathons am Ende was zu gewinnen gibt — warum sollte ich den anderen also helfen?

Es gibt tatsächlich auch Hackathons, die am Ende der Veranstaltung Preisgelder für innovative Ideen verleihen, und ja, diese Preisgelder können auch in den fünfstelligen Bereich gehen. Neben diesen, häufig von einem Unternehmen ausgehenden und gerne auch als Recruitingevent genutzten Hackathons gibt es aber auch die Hackathons, wie der Umma Hüsla Hackathon einer ist. Hinter dem Umma Hüsla Hackathon steckt mit den Digitalen Initiativen ein Verein, der sich neben der Motivation des Nachwuchses auch die Inspiration der Region mit neuen Technologien zum Ziel gesetzt hat. Es winken aber neben einem Wissenszuwachs und tollen neuen Kontakten aus der Region auch begehrte Ehrenpreise. So wurden in den letzten Jahren neben tollen Codes auch die größten Bugs oder der wildeste Kabelsalat prämiert.

Ja krass!

Und noch krasser ist, dass der Hackathon dieses Jahr in seinen 28 Stunden in der Vierländerregion grenzüberschreitend stattfindet. Auf dem Bodensee, auf einem Schiff der Vorarlberg Lines. Beginnend in Bregenz wird, während die TeilnehmerInnen am umma hüsla sind, Konstanz angesteuert. Am nächsten Morgen geht es dann über Romanshorn zurück nach Bregenz.

Gut, ich bin aber weder jemand, der/die sich super mit Computern auskennt. Und etwas älter/jünger bin ich auch noch…

Für die ganz jungen — und deren Eltern — findet zeitgleich auch der Kinderhackathon statt. Zu alt gibt es beim Hackathon eigentlich nicht. Gerade dann ist die Erfahrung, die man sein Leben lang gesammelt hat, bestimmt auch spannend und interessant für die jüngeren Generationen, und die Fertigkeiten, welche ein Leben lang angeeignet wurden sind die ideale Basis, noch etwas neues auszuprobieren.

Und Softwareentwicklung alleine ist nicht alles, was einen Hackathon ausmacht. Hier wird auch gebastelt, geklebt, gebaut, geschraubt, genäht, gedruckt und Dinge zusammengesetzt. Kreativität, handwerkliches Geschick oder das Gefühl, ein Team gut zu motivieren und bei Feststecken mit den richtigen Ideen und Ansätzen zu helfen wird definitiv auch benötigt!

© Nina Bröll, Umma Hüsla Hackathon 2017

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