E-Mobility in neuen Sphären.

Wie Audi weltweit mit einem virtuellen Star für Begeisterung sorgt.

Joachim Senger
We are Exozet.
4 min readMar 20, 2018

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Der Audi e-tron Sportback concept auf der virtuellen Bühne. © Foto: exozet.com | Audi

Bisher gibt es ihn nur als Concept Car, den e-tron Sportback, den ersten rein elektrisch angetriebenen Audi. Und trotzdem ist er schon weltweit unterwegs, denn wir haben eine Virtual Reality Experience entwickelt, mit der nicht nur E-Mobility-Fans die Faszination dieses Elektrofahrzeugs hautnah erleben können. Unsere VR-Experten Fin Ambsdorf und Georg Hitzenberger verraten uns, was sie mit dem virtuellen Star schon erlebt haben.

Berlin | Formula E 2017

Georg: Begonnen hat das Ganze bei der Formula E, die im Juni 2017 hier bei uns in Berlin auf dem Tempelhofer Feld stattgefunden hat. Das Autorennen war direkt unter uns auf dem Feld. Oben bei uns im VR-Lab und unten im Publikumsbereich haben wir die Audi e-tron VR-Experience gezeigt. Wir haben super Feedback bekommen. Die Leute waren happy, und Audi auch.

Barcelona | Audi Summit

Fin: Nach der Formula E wurde die VR-Experience in der Audi City am Kudamm installiert, und wir wurden nach Barcelona eingeladen, zum Audi Summit. Dort haben wir die VR-Experience den PR-Managern aus anderen Ländern vorgestellt: Russland, China, Australien, Spanien ... Seither sind wir weltweit für Audi unterwegs. Wir waren schon in Kanada, im Libanon, in Mexiko. Die Windmaschinen schicken wir immer voraus und fliegen dann mit dem restlichen Equipment hinterher.

Strahlende Sonne: Georg bei der Formula E in Mexiko. © Foto: exozet.com | Georg Hitzenberger

Oberstdorf | Vierschanzentournee

Fin: An jedem Standort hat man mit spezifischen Gegebenheiten zu tun. In Oberstdorf war es sehr kalt, das war zwischen den Jahren, während der Vierschanzentournee. Da haben wir den Container mit der VR-Experience direkt neben dem Stadion aufgebaut.

Eisige Kälte: Fin bei der Vierschanzentournee in Oberstdorf. © Foto: exozet.com | Fin Ambsdorf

Georg: Da hat es so stark geschneit, dass der LKW mit dem Container hängengeblieben ist. Die Organisatoren mussten einen Bagger organisieren, um den Wagen aus dem Graben zu ziehen. Der Aufbau hat sich dann in die Nacht verlagert.

Fin: Aber es hat sich gelohnt, das Feedback war extrem positiv. Es gab einen älteren Herrn, der meinte - die Deutschen hatten da ja den Wettbewerb verloren - die VR-Experience sei das Highlight des Tages für ihn gewesen. Das hätte ihm den Tag gerettet.

Georg: Viele waren Sportler, und einige hatten auch schon was getrunken. Die sind dann natürlich deutlich aktiver, die springen durch die Gegend, da muss man aufpassen, dass denen nichts passiert. Eine Frau meinte, sie wäre ein Vogel.

Beirut | Shopping Mall

Aufbau in Beirut: Windmaschinen simulieren den Fahrtwind. © Foto: exozet.com | Georg Hitzenberger

Georg: In Beirut haben wir die VR-Experience in einer Shopping Mall präsentiert, und da kam der Verkäufer vom Chloé-Laden zu uns herüber. Der wollte das unbedingt ausprobieren, und der ist richtig umgekippt.

Fin: Gerade bei dem Sprung auf das Hoverboard, da reagieren die meisten so, dass sie wackeln oder sogar umfallen. Deshalb müssen wir auch hinter denen stehen und sie auffangen.

Das nennen wir immersive: Diesen Nutzer haut es buchstäblich um ;-) © Video: exozet.com

Georg: Manche Leute verkrampfen total, stehen da mit den Controllern in der Hand und trauen sich nicht, sich umzuschauen. Andere fangen an, mit dem Wind zu surfen, sich zu drehen, zu schreien.

Fin: Jason Lusty, der Marketing-Chef von Audi, hat uns ermutigt, alles auszuprobieren. Wir haben Audi ja auch gefragt, ob die das wirklich wollen, dass die Leute umfallen. ‚Kein Problem. Macht das.’ So konnten wir das einbauen. Man muss in Kauf nehmen, dass die Leute umfallen. Viele Marken würden sagen: ‚Das ist uns zu heikel.’ Aber diese Erfahrung macht die Experience zu etwas Besonderem. Und die Leute, die umfallen, die haben am meisten Spaß gehabt. Die lachen hinterher und sagen: ‚Das war toll.’

Georg: Der Sprung war aber nicht von Anfang an gut. Für mich als Außenstehender - ich bin ja nicht im Entwicklungsteam - stellte sich beim ersten Ausprobieren keine Wirkung ein. Fin und die anderen haben dann immer mehr verändert, die Schnelligkeit, den Moment des Absprungs, die Zeitlupe. Ich weiß nicht, was es ausmacht, aber plötzlich reißt es dich mit.

Fin: Ja, wir arbeiten iterativ. Wir probieren alles aus. Solange, bis es sitzt. Wir haben ganz viele Tests durchgeführt - mit Georg. Mit dem ganzen Büro. Das ist wichtig für uns.

Berlin | Berlinale 2018

Stars und Sternchen: der virtuelle e-tron Sportback concept bei der Berlinale. © Foto: exozet.com | Fin Ambsdorf

Georg: Was wichtig für Audi ist, ist, dass die Marke e-tron mit Spannung aufgeladen wird. Sie wollen die Marke präsentieren, ohne zu sehr auf das Auto selbst zu fokussieren. Beim Berlinale-Erlebnis sieht man das Auto auch, aber es steht nicht im Vordergrund.

Fin: Da entsteht der Wagen praktisch mitten in einem Club als eine Art Hologramm und fährt dann durch eine Neonstadt in die Nacht hinein. Und du bist immer mit dabei - vor, neben oder hinter dem Wagen. Viel interessanter ist das Erlebnis, die Szenerie, dass die Leute sich gern daran erinnern und etwas Positives damit verbinden. Wir wollen Lust auf mehr schaffen.

Montreal | Autoshow

Reale und virtuelle Welt: ein starkes Team bei der Motorshow in Montreal. © Foto: exozet.com | Fin Ambsdorf

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