_8 Wandel des Wandels: digital

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Capgemini hat in der diesjährigen Change Management Studie (2015) erstmals gesondert nach den Einflüssen der Digitalisierung auf Wandel in Unternehmen gefragt. Wenig überraschend ist diese als Treiber von Change sprunghaft auf Platz drei eingestiegen (nach Reorganisation bzw. Umstrukturierung und Wachstumsinitiativen). Von 71 Teilnehmer der Studie geben 11% die Digitalisierung von Prozessen und IT-Innovationen als den wichtigsten Anlass aktueller Veränderungsinitiativen an. Wir laden Sie ein, sich die Frage selbst zu stellen: Was treibt den Wandel in Ihrem Unternehmen?

Vor allem Reorganisationen und Umstrukturierungen (35%) dominieren die Change-Landschaft laut der Capgemini-Studie in den letzten Jahren konstant. In Bezug auf die Digitalisierung stellt sich die Frage, wie diese als Querschnittthema und -treiber von Unternehmensentwicklung einerseits und als Werkzeug (oder: Ermöglicher, Katalysator) von Veränderungsprozessen andererseits in einer solchen Studie zu fassen ist (Capgemini betont letztlich vor allem den Werkzeugcharakter digitaler Technologien im Change). Digitalisierung kann Anlass von Wandel (z.B. digitale Geschäftsmodelle) und Werkzeug desselben (z.B. digitale Community-Plattformen zur Unterstützung von Wandel) und beides sein. Bei Change-Verantwortlichen in Unternehmen beginnt diese Thematik unserer Erfahrung nach aktuell Wurzeln zu schlagen, so wird u.a. diskutiert, wie digitale Kompetenz bei wichtigen Akteuren von Veränderung (Führungskräften, Change Agents, internen Beratern) gefördert werden und digitale Elemente in Change-Architekturen produktiv eingebaut werden können.

Capgemini weist in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Zahl und wachsende Bedeutung von „Digital Natives” und der „Generation Y” in Unternehmen hin und spricht von einer natürlichen Bewegung in Richtung offener, agiler und partizipatorischer Arbeitsweisen, die damit einhergeht (ermöglicht und verstärkt durch die digitalen Technologien). Entscheidend ist aus unserer Sicht nicht das Generationenthema (es geht vielmehr um eine gesellschaftliche Transformationen, die nicht an Alter gebunden ist), sondern ob es gelingt, neu entstehende Unterschiede (etwa entlang vorhandener oder zu entwickelnder digitaler Kompetenz, Öffnung zur Beteiligung und Grenzziehung/Entscheidung, etc.) gut ins Spiel zu bringen und bearbeitbar zu machen (z.B. mittels „Reverse Digital Mentoring” und klarem Fokus beim Einsatz von digitalen Plattformen im Change).

Dass die Digitalisierung unseren Alltag in Unternehmen und außerhalb immer umfassender betrifft und durchdringt macht es mitunter schwierig, die Intensität und Radikalität der von ihr angestoßenen Veränderungen wahrzunehmen. Für die Gestaltung von Wandel in Unternehmen lohnt deshalb der bewusste Blick auf den digitalen „Wandel des Wandels” und Raum für dessen Erkundung, am besten ko-kreativ! — Welche Rolle spielt die Digitalisierung als Anlass und als Werkzeug von Veränderung in Ihrem Unternehmen? Hat das Thema ausreichend Platz, um exploriert und bewusst angewendet zu werden oder findet es vor allem „on the go” statt?

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Heitger Consulting
Digitalisierung, mein Unternehmen & ich

Heitger Consulting, 2007 gegründet von Dr. Barbara Heitger mit Sitz in Wien, versteht sich als Pionier in der systemischen Unternehmensberatung.