Projektarbeit — 1. Akt — Die NutzerInnenwünsche

Anika Kronberger
3 min readMay 22, 2017

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Eine Content-Strategie mal so richtig von vorne bis hinten durchspielen, war der Inhalt der Projektarbeit 1 am Studiengang “Content-Strategie”. Unser Glück, wir müssen uns nicht an Hypothetischem abarbeiten, sondern können auch für Kunden und Projekte aus dem realen Arbeitsumfeld alte und neue Baustellen betreten. Meine Kollegin Sonja Radkohl beschreibt in ihrem Beitrag das Audit, als ein Tool um Baustellen sichtbar zu machen.

Ich arbeite schon seit mehreren Jahren bei der Arbeitsgemeinschaft aktuelle kunst in graz mit, ein Zusammenschluss von Grazer Galerien und Kunstinstitutionen. Jährlich werden die Galerientage veranstaltet, ein dreitägiges Programm zu aktuellen Kunstpositionen in der Stadt. Hier habe ich auch meine Baustelle gefunden, die Optimierung verdient: die Webseite.

Mobile Version der Webseite für die Galerientage 2016

Um besser zu verstehen was die potenziellen NutzerInnen die auf die Webseite kommen, brauchen, habe ich mich für Interviews entschieden. Da es von Seiten der ARGE aktuelle kunst in graz keine vordefinierten Zielgruppen gibt, habe ich begonnen mir InterviewpartnerInnen zu suchen, die entweder schon mit der Veranstaltung vertraut sind, oder potentielle BesucherInnen wären. Wichtig war mir trotz der geringen Anzahl eine Bandbreite zu haben und ausgeglichen zu bleiben.

Interviewmatrix

Das Interview

Die Interviewfragen haben sich bei den einzelnen GesprächspartnerInnen geringfügig unterschieden. Je nach dem, ob sie mit der Veranstaltung vertraut sind, oder noch nie bei der Veranstaltung waren. Die Fragen beziehen sich auf die allgemeine Nutzung des Programms der Galerientage auf der Webseite und das Verhalten generell im WWW. Spezielle Fragen nach der persönlichen Terminverarbeitung und die Nutzung des Archivs geben Aufschluss über mögliche Optimierungsmassnahmen.

  1. Wie oft schaust du dir Ausstellungen an?
  2. Wie informierst du dich über Veranstaltungen?
  3. Wie verarbeitest du Termine, die du auf Webseiten findest am liebsten?
  4. Entscheidest du dich spontan auf Veranstaltungen zu gehen, oder planst du lieber?
  5. Wie navigierst du durch die Stadt, per App oder mit Plan?
  6. Wie schaut dein Social-Media Verhalten aus? Was nutzt du privat und was beruflich?
  7. Gibt es Situationen für dich in denen es wichtig ist vergangene Veranstaltungen auf Webseite zu finden?
  8. Mit welchen Geräten gehst du online?
  9. Wie und wann benutzt du Veranstaltungs-Apps, hast du gute Beispiele?
  10. Hast du sonst noch weitere Wünsche oder Empfehlungen?

Der Unterschied zwischen den live geführten Interviews und den E-Mail-Interviews war groß. Transkribiert liegen die Dokument-Längen zwischen 2 und 8 Seiten. In der Qualität und Verwendbarkeit der Antworten gibt es aber keine großen Differenzen. Trotzdem würde ich beim nächsten Mal live-geführte Gespräche vorziehen.

Die Antworten

Mobile first, aber bitte für Papierkalender optimiert. So, oder so ähnlich ist die Wunschbandbreite. Manche der NutzerInnen sind ohne ihren ständigen Begleiter, den Papierkalender, hilflos. Was dort nicht steht, existiert nicht. Manch andere brauchen die Veranstaltungserinnerung am Handy, wie das morgentliche Snoozen. Unterm Strich aber kommt heraus: Die Webseite muss Orientierung bieten und darf nicht überfordern! Die Interviews haben gezeigt, dass jeder einzelne Benutzer seine eigene Art hat, mit den Inhalten zu interagieren. Jedem Einzelnen muss man bei der Optimierung ein Stück entgegenkommen.

Der nächsten Akt: Die NutzerInnenszenarios.

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