Was du heute kannst besorgen…

Sandra Mathelitsch
3 min readMay 5, 2016

--

… das verschiebe nicht auf morgen. Bislang — also in meiner Schulzeit, meiner ersten Studienzeit und in früheren Jahren eigentlich in beinahe allen Lebensbereichen — habe ich dieser Sprüchlein so zur Seite geschoben wie die zu erledigenden Dinge. Eines muss ich dennoch sagen: Ich habe niemals zu spät Aufgaben erledigt, Projekte fertig gestellt oder Termine nicht eingehalten. Ich habe sie aber halt auch nie sofort gemacht. Und es hat funktioniert. Pädagogisch ist dies nun zwar nicht wertvoll, aber dafür ehrlich gemeint.

Es kommt auf jede Sekunde an

Doch in den letzten Jahren ist ein Wandel passiert. Scheinbar kommt der Wechsel langsam und schleichend, wenn man mitten im Leben steht. Also einem Beruf Vollzeit nachgeht, seine Miete selbst zahlt, sein Leben selbst organisiert. Doch der Wandel wurde abrupt gestoppt und ich zu einem „Do it now“-Menschen. Warum? Weil ich ein berufsbegleitendes Master-Studium (Content Strategie an der FH Joanneum in Graz) begonnen habe. Denn Zeitmanagement ist nun tatsächlich eine richtig mühsame Angelegenheit. Jetzt kommt es auf jede Sekunde an (und wenn es auch nur eine Sekunde mehr Schlaf ist).

Zwei Vollzeit-Arbeitsstellen

Stell dir vor, du hast zwei Vollzeit-Arbeitsstellen (wobei die Dienstzeiten zumindest bei einem Job vorwiegend in die Abend- und Wochenendstunden fallen). Und daneben möchte man — neben den täglichen Pflichtaufgaben wie Essen und Schlafen — auch noch etwas leben, Hobbys nachgehen, Bücher lesen, vielleicht auf Urlaub fahren. Ich kann sagen: Vor allem Letzteres wird in den Jahren des berufsbegleitenden Studiums zu kurz kommen.

Aufschieben? Nein, danke!

Was mich zum Eingangssatz bringt. Den ich mittlerweile wie ein Mantra vor mich hinsage. Also Aufschieben? Nein, danke! Habe ich mal eine Stunde Zeit, in der gerade keine Pflichttermine anstehen? Dann wird eine Aufgabe (teil-)erledigt oder eine Lektüre für die Uni gelesen. Steht an einem Abend einmal keine Videokonferenz, also eine Lehrveranstaltung via Hangout, auf den Programm? Dann gibt es wahrscheinlich einen alten Hangout, den ich noch nicht nachgesehen habe und das nun via Youtube tue. Oder ich könnte ja etwas für die aktuell anstehende Projektarbeit tun. Oder einen Portfolio-Post (wie diesen hier) schreiben. Oder oder oder… Fad? Wird einem garantiert nicht.

Ordnung ins Chaos

Was hilft nun, um Ordnung in das Zeitchaos zu bringen? Meine Studienkollegin Anna hat hier schon ein paar Tipps zur Produktivitätssteigerung und dem Zeitmanagement veröffentlicht. Für mich gibt es vor allem zwei Dinge, auf die ich zurückgreife:

- Google Cal. Jeder einzelne Termin (und sei es nur die Erinnerung, Strom/Heizung einzuzahlen) wird hier vermerkt. Passend, dass auch die FH auf Google Cal zurückgreift und damit die Uni-Termine automatisch auch in meinem Kalender stehen. Noch dazu kann ich von Smartphone und Tablet, von PC und Laptop jederzeit darauf zugreifen. Meinen analogen Filofax nutze ich nur noch zum Nachtragen der Termine.

- To-Do-Listen. Ich liebe sie, auch weil es so befriedigend ist, wieder etwas davon abzuhaken. Ich habe Wunderlist oder Trello als To-Do-Listen-Tool probiert, aber nichts ist für mich so toll wie ein handgeschriebener Post-it-Zettel. Den ich Woche für Woche neu ansetze:

Hier meine (bereits abgehakte) To-Do-Liste der Woche 18. bis 24. April

Manchmal, ich gestehe es nun doch, schiebe ich auch heute noch Dinge auf. So lange es nur geht. Zum Beispiel wollte ich schon seit Wochen einen Zahnarzttermin ausmachen. Aber gut, manchmal muss man eben auch einem anderen Spruch folgen: „Gut Ding braucht Weile“.

--

--

Sandra Mathelitsch

Graz. Journalistin (Kleine Zeitung). Germanistin. Content Strategie. Liebt #Texten #Reisen #Bücher #Bilder — Twitter: @smathelitsch