Blogposts — wann sind sie sinnvoll?

Verena Gangl
3 min readJul 11, 2020

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Einfach nur bloggen, weil’s so schön ist, halte ich nicht für sinnvoll. Ein Blog macht dann sind, wenn er dir hilft, ein Ziel zu erreichen — bei mir hat es etwas gedauert, bis ich es gefunden habe…

Ich habe etwas gebraucht, um zu erkennen, welchen Wert Blogbeiträge für mich haben können Photo by Nick Morrison on Unsplash

Am Anfang war ich vor allem eines: skeptisch. Während meines Content-Strategie-Studiums an der FH JOANNEUM musste ich in regelmäßigen Abständen Blogbeiträge veröffentlichen. Warum soll ich unbedingt bloggen? Wen sollen meine Inhalte überhaupt interessieren? Diese Fragen habe ich mir immer wieder gestellt. Ich geb’s zu, nur widerwillig — und weil ich eine Note brauchte — habe ich mich am Anfang der Aufgabe gebeugt.

Sinn macht es, mit einem Ziel vor Augen

Nach fast zwei Jahren habe ich meine Meinung zum Teil geändert. Ich bin zwar noch immer der Überzeugung, dass das Bloggen nur um des Bloggens Willen unnötig ist. Nicht jeder Gedanke, den man im Laufe des Tages hat, ist es auch wert, geteilt zu werden — egal, ob als Blog, als Facebookposting oder als Tweet. Dass das (leider) viele anders sehen, dafür braucht man nur einen Blick in den eigenen Newsfeed werfen.

Ein Blog macht dann Sinn, wenn er einen bestimmten Zweck erfüllt. Wenn er dabei hilft, bestimmte Ziele zu erreichen — sowohl als Unternehmen als auch als Privatperson. Schreibt man einen Blog allerdings nur um des Bloggens Willen — und das gilt besonders für Unternehmen — , ist es meiner Meinung nach Zeit- und Geldverschwendung.

Aber ich habe meine Meinung bezüglich meiner eigenen Blogbeiträge geändert. Für mich haben sie im Laufe des Studiums zwei wichtige Aufgaben bekommen.

1. Reflexion über das Erlernte

Die Content Strategie vereint viele Elemente — von SEO über Informationsarchitektur bis hin zum Content Management. Dementsprechend viele unterschiedliche Fächer haben wir im Laufe des Studiums auch gehabt. Die Blogbeiträge sind eine Möglichkeit, über das Gelernte zu reflektieren und es in eigenen Worten wiederzugeben. Das hat mir zum Teil dabei geholfen, die Inhalte zu verinnerlichen oder sie auch noch einmal zu hinterfragen.

Welches Ziel willst du mit deinem Blogbeitrag erreichen? Es macht Sinn, sich das zu überlegen, um nicht Zeit und Geld zu verschwenden. Photo by Markus Winkler on Unsplash

2. Know-How zeigen und teilen

Mit einem Blog kann man das eigene Wissen in einem bestimmten Bereich zeigen. Dieser Aspekt hat sich erst jetzt gegen Ende des Studiums für mich herauskristallisiert. Am Anfang hatte ich nicht das Gefühl, genügend Know-How zu besitzen, um darüber Beiträge zu erstellen. Aber ich habe in den letzten zwei Jahren sehr viel gelernt — in den Kursen und besonders auch von meinen lieben Studienkollegen. Jetzt möchte ich das auch zeigen. Was sie während des Studiums gelernt haben, fassen sie in ihren großartigen Blog-Beiträgen zusammen (Zum Beispiel: Laura in COS 18 — It’s been a pleasure oder Melanie in Highlights aus zwei Jahren Content Strategie).

Der Blog ist da ein gutes Gefäß, um das eigene Wissen zu zeigen und wiederum mit anderen zu teilen. Nach einem Vortrag von Klaus Eck über Personal Branding und einigen positiven Erfahrungen von Studienkollegen habe ich mich deshalb auch dazu entschlossen, mir ein LinkedIn-Profil zu erstellen (Falls ihr mich dort besuchen wollt, mein LinkedIn-Profil). Es kostete mich einiges an Überwindung, dann habe ich einen Blogbeitrag auch dort geteilt. Und was ist passiert? Eigentlich nichts — außer, dass mein Beitrag mehr Personen erreicht hat und ich auch Likes von Menschen bekommen habe, die ihn hier auf Medium wohl kaum lesen würden. Ein guter Start also.

“Warum LinkedIn?”, fragen sich jetzt vielleicht manche, viele auch nicht. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrungen mit Content Strategie teilen — auch jene, die ich im Zusammenhang mit Journalismus und dem Schreibprozess an sich habe. Ein Beispiel dafür: Mein Beitrag über meinen Weg zu einem fertigen Blogbeitrag. Ich denke, dass hier LinkedIn der richtige Kanal ist und ich dort am ehesten jene Personen erreiche, die meine Inhalte auch interessieren könnten.

Ich stehe da aber erst am Anfang. Ein weiter Weg und viele Stunden über der Tastatur liegen noch vor mir. Wohl auch, um meine inhaltlichen Kanten zu schärfen. Wie das Schreiben an sich ist auch das ein Prozess — mit einem Ziel vor Augen ist es aber leichter.

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Verena Gangl

I am an enthusiastic journalist working for an Austrian newspaper. In addition to this, I am diving into the world of Content Strategy at FH Joanneum in Graz.