Content Strategie 101 — #2 Ziele & To Dos

Benjamin Barteder
Content Mines
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4 min readMay 8, 2017

Seit dem Content-Audit von Sonja Radkohl wissen wir, wie es um die Online-Präsenz von Zimtstern und Ilse Moden bestellt ist. Mit der Business Requirements Matrix planen wir unsere nächsten Schritte .

Schon mal eine To-do-Liste geschrieben, um die du dich irgendwann — vielleicht während dem überüberübernächsten Wochenende — kümmern wolltest? Und dann — oh Schreck — kommt dieses Wochenende, du wirfst einen Blick auf besagte Liste und stellst fest:

  • Die Liste hat gefühlt 586 Einträge.
  • „Ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll.”
  • „Ach, das hat sich in Zwischenzeit von selbst erledigt.” (Oder auch nicht, ist mir im Moment aber wurst).
  • „Was bitte soll der Eintrag vom 4. Februar bedeuten?”
  • „Jetzt bin ich verwirrter als vorher. ”

Dann kannst du dir ungefähr vorstellen, wie es Sonja und mir gegangen ist, nachdem der Content Audit uns erst mal vor vollendete Tatsachen stellte.

So einfach wars dann leider nicht.

Zimtstern/Ilse Moden hatte eine nicht gewartete Website, eine Facebook-Page und ein gutes Kundennetzwerk. Eine überschaubare Bilanz, aber wir wussten zumindest, womit wir es zu tun hatten. Aufgrund der Unmenge an Aufgaben, die es zu erledigen galt, stellte sich bei uns aber kurz Ratlosigkeit ein.

„Und jetzt?”

Also: Erst mal kurz durchatmen und die To-do-Liste (und damit den eigenen Kopf) aufräumen. Das Problem war nicht, dass es uns an Ideen für die Online-Präsenz des kleinen Modeunternehmens gemangelt hätte. Aber wir wussten nicht, welche Ziele Katrin Hösele, die Inhaberin von Ilse Moden, damit erreichen wollte. Jetzt beschäftigten uns folgende Fragen:

  • Was muss unbedingt sein, was kann warten?
  • Was muss konkret gemacht werden, um ein Ziel zu erreichen? Und wann?
  • Welche Vorteile bringen bestimmte Ziele?

Dafür reichte eine einfache To-do-Liste nicht. Was wir jetzt brauchten, war eine Business Requirements Matrix. Klingt irgendwie besser als „Unternehmenszielprioritätenliste”.

Business Requirements Matrix — Eine To-do-Liste für Detailverliebte

Für die von uns verwendete Business Requirements Matrix braucht es nicht mehr als eine Excel Tabelle. Wir folgten einem Beispiel von Rahel Anne Bailie (eine Vortragende von uns, danke dafür!).

In dieser Tabelle teilten wir verschiedene Ziele oder Bedürfnisse zuerst in Kategorien (gelb) ein. Jeder Eintrag (weiß) bekam danach eine Priorität von 1 (sehr wichtig) bis 3 (weniger wichtig). Dazu kam noch der Zeitpunkt der Umsetzung und zum Schluss eine Spalte für Vorteile, die ein erfülltes Ziel bringen konnte. Die Vorlage für unsere Matrix sah so aus:

Business Requirements Matrix — simpel aber effektiv — nach Rahel Anne Bailie

Natürlich können die Kategorien je nach Projekt angepasst werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Welche Kriterien auch immer dir dabei helfen, Prioritäten zu erkennen: Pack sie in die Matrix, um dir einen Überblick zu verschaffen.

Wir folgten zusätzlich noch dem Rat von Rahel Anne Bailie aus einer unserer Vorlesungen — so gehst du auf Nummer sicher:

Gleiche die Matrix unbedingt mit dem Kunden ab, so kannst du Missverständnisse von Anfang an vermeiden, hast einen Projektfahrplan in der Hand und bist auf spätere Diskussionen vorbereitet!” — Rahel Anne Bailie

Kugelsicher in Budget-Diskussionen

Apropos Budget: Gut gemachte Websites können eine ganze Stange Geld kosten. Sobald es in Unternehmen aber ums Geld geht, kann es ganz schön ernst werden, völlig egal, wie durchdacht das Konzept ist. Die Business Requirements Matrix stärkt dir als Content Stratege aber den Rücken.

Dodge the bullet!

Denn mit weniger Budget muss sich der Kunde damit zufrieden geben, dass du nur an Zielen der Priorität 1 (Muss) arbeiten kannst. Wenn es mehr Budget gibt, können auch Maßnahmen für Kategorie 2 (Sollte) und Kategorie 3 (Könnte) umgesetzt werden. Und da der Kunde die Matrix wie oben beschrieben mit dir abgesprochen (und unterschrieben) hat, musst du dich für die Prioritäten des Unternehmens nicht alleine rechtfertigen.

Nur die Nummer 1 kommt durch

So viel zur Theorie. Uns half die Matrix jedenfalls dabei, unsere Kernthemen für das Projekt zu finden. Wir hatten schließlich nicht ewig Zeit (weil Abgabetermin, wir sind ja nicht zum Spaß hier) und auch das Budget für eine landesweite Social Media Kampagne war nicht vorhanden (nämlich keines).

Darum konzentrierten wir uns von jetzt an nur auf Ziele der Kategorie 1 (Muss). Und diese Ziele waren:

  • Informationen über Kundinnen zusammenfassen
  • Kundenprofile erstellen
  • Bedürfnisse der Kunden mit Unternehmenszielen vereinbaren
  • geeignete Kommunikationskanäle finden
  • Image & Leitsatz von Zimtstern / Ilse Moden als Kernaussage der Kommunikation vermitteln (dazu später mehr)
  • Kundinnen mit ansprechenden Inhalten zum Ladenbesuch animieren
  • Kontaktinfo und Adresse an zentraler Stelle präsentieren
  • Interaktion mit Stammkundinnen fördern

Auf dem Podest — die drei Kernthemen

Dank der Business Requirements Matrix ließen sich die folgenden Arbeitsschritte viel besser planen. Im Grunde hatten wir plötzlich unser komplettes Inhaltsverzeichnis für die Projektarbeit in der Hand.
Unsere drei Kernthemen waren gefunden!

  • Audit — kläre den Status quo
  • Strategie — Kundenanalyse, Bedürfnisse klären und Leitsatz finden
  • Konzepte & Maßnahmen — Homepage, Social Media und Events

Die Fahrtrichtung war somit klar. Der Audit war ja bereits erledigt. Als nächstes stand die Analyse der potentiellen Kundschaft an. Sonja erklärt euch im nächsten Post zur Serie, wie wir das angestellt haben.

Meine Arbeit ist erstmal getan. See you soon, gurl.

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Benjamin Barteder
Content Mines

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