Das Rennpferd (1?)

Rudolf T. A. Greger
Die Transformation
Published in
2 min readApr 14, 2022

(Logbuch-Eintrag 20220412.0756) — Ich weiß was es ist, dass mich dann doch noch (selten, aber doch noch) zurückhält loszulegen.

Es ist so, dass ich in mir den Drang fühlen, alle möglichen Aufgaben zu erledigen. Ich spüre die Kraft, die das schafft. Ich schrieb das einmal (zumindest als Notiz), es war bei einem Workshop, ich fühlte mich wie ein Rennpferd kurz vor dem Start, unruhig in der Box, bereit loszupreschen und als erstes durchs Ziel zu rauschen.

So fühle ich mich auch jetzt.

Also muss ich doch nur loslegen, lostippen, loszeichnen, losprogrammieren, los…

Aber dann mach ich das nicht.

Jedenfalls nicht gleich. Ich diszipliniere mich. Halte mich zurück, »beruhige mich«.

Oder ich koste vielmehr den Moment aus, die Vorfreude darauf, dass ich gleich alles erledige, das ich gleich loslegen.

Das ist verrückt.

Und jetzt weiß ich, was es ist. Was es wirklich sein könnte.

Es ist vielleicht die latente Angst vorm Fertig sein?

Oder davor, selbst zu erkennen, wie einzigartig und großartig man ist?

Oder beides?

Es ist natürlich eine antrainierte Angst, denn wenn ich mit etwas fertig bin, steht ja schon das nächste Projekt an. Es gibt also de facto kein »Loch« der Leere in das ich fallen könnte, weil ich nicht weiß, was als nächstes zu tun ist.

Es ist eine Restprogrammierung.

Von irgendwann früher. Schule? Jugend?

Also lass ich das Rennpferd in mir aus der Box … und ab geht’s.

Lass auch du dein Rennpferd starten.
Schnapp dir ein Thema, das schon längst erledigt gehört und notiere in einem
Microburst in nur 5 Minuten deine Gedanken dazu.
Später kannst du die dann ausdeuten, ausformulieren, dir und anderen (schriftlich?) erklären.
Plötzlich ist die Aufgabe erledigt.

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Rudolf T. A. Greger
Die Transformation

Management Designer and Design Philosopher; a Business-Coach for Design-Thinking & Service Design; a Writer, Facilitator, and Public Speaker in Vienna, Austria