Wie wir Design Thinking als Leitprinzip nutzen| Part IV: Ideen finden

Andrea Kuhfuss
QLab Think Tank GmbH
3 min readOct 10, 2022
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Der Ausdruck Idee (von altgriechisch ἰδέα idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“, „Urbild“) hat allgemein-sprachlich und im philosophischen Sprachgebrauch unterschiedliche Bedeutungen. Allgemeinsprachlich versteht man darunter einen Gedanken, nach dem man handeln kann, oder ein Leitbild, an dem man sich orientiert… https://de.wikipedia.org/wiki/Idee

Willkommen in der Zone der Lösungen! In den letzten Wochen waren wir in der Zone der Probleme unterwegs, und ich habe Ihnen die ersten drei Phasen des Design Thinking-Prozesses vorgestellt: 1. Verstehen und 2. Beobachten, in denen es darum ging, so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Die Analyse und Konsolidierung der Erkenntnisse aus den Phasen 1 und 2 erfolgt in Phase 3. Sichtweise definieren.

Das generierte Wissen hilft uns, eine Persona zu erstellen, quasi die Essenz idealtypischer Nutzer:innen eines Produktes, eines Services oder einen Prozesses.

Die Erstellung einer Persona auf der Grundlage einer dezidierten Desktop-Recherche und der Durchführung von Interviews und Umfragen hilft uns, den Hintergrund, die Erfahrungen, das Verhalten und die Denkweise unserer Nutzer:innen zu verstehen, ihre Ziele und Bedürfnisse, Probleme und Herausforderungen sowie Optionen und Alternativen.

Auf dieser Grundlage können Ideen für Lösungen entwickelt werden, um die Probleme des Nutzenden zu lösen.

Das Ziel der Ideenfindung: Vielfältige Antworten auf Fragen finden

Erinnern Sie sich an Paula Giegler? Sie haben sie in unserem letzten Artikel kennengelernt. Paula hat spezifische Probleme und Bedürfnisse in Bezug auf die Energieversorgung, die ihr Energieversorger lösen könnte.

In der Ideenfindungsphase führen wir also ein Brainstorming zu den Fragen durch, die wir in Phase 3 definiert haben —und zwar mit Fokus auf unsere Persona Paula:

  • Wie könnten wir Bürgerinitiativen fördern und ermutigen an der Energiewende mitzuwirken?
  • Wie können wir den Bürger:innen schnell Beratung anbieten?
  • Wie können wir unsere Kundenbetreuung verbessern, wenn Bürger:innen Fragen haben?
  • Wie können wir effizient Dienstleistungen und Produkte anbieten?
  • Wie können wir die Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen fördern, um gemeinsame grüne Lösungen zu nutzen?
  • Wie können wir die erste Anlaufstelle für Energiethemen werden?

Wie Sie Ideen entwickeln können

Quantität vor Qualität ist das Ziel dieser Phase! Ich fordere unsere Teammitglieder immer auf, innerhalb von 30 Minuten mindestens 100 Ideen zu sammeln und zu skizzieren.* (Sie sollten ihre Gesichter sehen: ‘Was? Wie sollen wir das schaffen?’).

Dieser Ansatz ist so, als würden wir viele verschiedene Blumen pflücken, um einen schönen Strauß für unsere Persona (die Nutzenden unserer Dienstleistungen, Produkte oder Prozesse) zu arrangieren.

Die zweite Herausforderung neben der Timebox ist die Aufforderung, Ideen nicht aufzuschreiben, sondern zu skizzieren. (Was? Ich kann nicht zeichnen! — ist meistens die erste Reaktion.)

Die Teammitglieder beginnen einzeln für etwa 6 Minuten, ihre Ideen auf Post-its zu zeichnen. Dies hilft auch den stillen Teilnehmenden, ihren Beitrag zu leisten. Dann teilen, konsolidieren und gruppieren sie ihre Ideen auf einer virtuellen oder digitalen Tafel, z. B. Miro. (Es ist eine Freude, ihre Gesichter zu sehen, denn sie verstehen sofort, dass sie skizzieren können und dass Bilder mehr sagen als tausend Worte!)

Es ist Zeit, Entscheidungen zu treffen

Am Ende der Ideenfindungsphase muss das Team entscheiden, welche Idee es als Prototyp umsetzen möchte. Dies ist die dritte Herausforderung in dieser Phase, denn es fühlt sich an, als müssten sie 99 ihrer 100 gepflückten Blumen in den Mülleimer werfen.

Aber vergessen Sie nicht: Wenn die ausgewählte Idee nicht funktioniert, haben Sie noch viele weitere in der Schublade (oder in der Vase).

(*Ich habe noch nie erlebt, dass ein Team in dieser kurzen Zeit 100 Ideen gesammelt hat, aber spielerischer Wettbewerb und zeitlicher Druck fördern die Kreativität!)

Weitere Inspirationen für die Ideenfindung

Das Ideo bietet einige weitere Ideen aus dem Bereich Brainstorming und Ideation, wie zum Beispiel

  • Mash-up: Seltsame Dinge mischen, um neue Ideen zu entwickeln;
  • E-Storming: Fragen Sie Freund:innen und Kolleg:innen per E-Mail nach ihren Ideen;
  • oder legen Sie eine Ideenwand an, an der Sie Ideen von Passant:innen sammeln.

In der kommenden Woche beschreibe ich, wie Sie einen Prototyp aus den gesammelten Ideen entwickeln.

Bleiben Sie neugierig!

Andrea Kuhfuss, Mitbegründerin und CEO der QLab Think Tank GmbH

QLab Think Tank — Design Thinking & InnovationSprints

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Andrea Kuhfuss
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I’m the Co-Founder of the QLab Think Tank, dedicated to helping cities to become climate-neutral.