Klimaschutz als Tech-Company
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos kündigte an, rund 10 Milliarden Euro für den Kampf gegen den Klimawandel zu spenden. Während wir es als absolut gut empfinden, dass eine Person von diesem Bekanntheitsgrad das Problem des Klimawandels adressiert und dazu eine unglaubliche Summe an Geld bereitstellt, schwingt gleichzeitig ein gewisses Level an Ironie mit. Auch aus internen Reihen kamen kritische Stimmen. Eine Hand kann nicht geben, was von der anderen genommen wird - so die Amazon Employees for Climate Justice.
Wie wirken sich diese Gedanken zu einem der größten Technologiekonzerne auf unser eigenes Verhalten als Start Up aus? Ist Wachstum auch in Einklang mit der Natur möglich?
Klimaschutz ist kein kurzfristiger Trend
Natürlich zählt jeder noch so kleine Schritt im Sinne des Umweltschutzes, aber um die Auswirkungen der fortgeschrittenen Schäden zu begrenzen, müssen wir als Gesellschaft gesamtheitlich und groß denken. Leider geht in diesem Stadium des Klimawandels die Rechnung, Schäden monetär zu begleichen, nur bedingt auf. Auch sind große Kampagnen wie der Verzicht auf Plastiktüten und Einwegbecher wohl mehr als Low-ball-Techniken der Politik einzuordnen als dass sie zu einem tiefgreifenden Wandel beitragen.
Warum es insbesondere im Kontext von Corporates wichtig ist, Umweltschutz langfristig im Handeln zu verankern, zeigt folgende Prognose: “Würden alle Unternehmen in Deutschland so arbeiten wie die DAX 30, würde sich die Erde bis 2050 um 4,94 Grad Celsius erwärmen und Deutschland das Zweigradziel, auf das sich die internationale Politik geeinigt hat, weit verfehlen” (Heise Online).
Wer trägt also die Verantwortung für den Schutz der Umwelt? Unternehmen, Privatpersonen oder gar die Politik? Wie können wir Umweltschutz im Unternehmen in dem Maße verankern, dass es über ein Level von Kompensationszahlungen hinausgeht? Viele Fragen, die wir für uns versuchen einzuordnen und zu beantworten.
Gelebter Umweltschutz im Unternehmen
Ein Anfang — sowohl im öffentlichen, unternehmerischen als auch privaten Kontext — ist es, den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verstehen. Dies beinhaltet beispielsweise Mobilität, Energieverbrauch, Abfallmanagement oder Essens- und Getränkelieferungen. Im nächsten Schritt soll definiert werden, welche Ziele abgeleitet werden, wie beispielsweise eine klimaneutrale Mobilität. Aus diesen Zielen werden konkrete Handlungsschritte definiert wie eine Kooperation mit Bike-, Car- oder Scooter-Sharing Anbietern, Bahncards, Abos für öffentliche Verkehrsmittel oder Incentives wie beispielsweise Reiseoffice-Tage, um das Argument des zeitlichen Vorteils bei einer Entscheidung für das Flugzeug als schnelleres Verkehrsmittel zu entkräften.
Auch sind Maßnahmen wie vegetarische Verpflegung bei Events, überwiegender Verzicht auf Papier und dadurch eine Einsparung des Rohstoffs und Transports oder Grünes Hosting und Ökostromanbieter von Bedeutung hinsichtlich von Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen.
Zeit Online schreibt, es sei wichtig, dass Klimaschutz normal wird, normaler als Fleisch auf dem Teller. Auch im Hinblick auf die stärker werdende Identifizierung von Mitarbeitern mit dem Unternehmen im Zuge der New Work Bewegung ist es wichtig, Klimaschutz ernst zu nehmen, um Mitarbeiter langfristig zu halten. “Nicht nur die Ansprüche an das eigene Arbeiten ändern sich in der nachkommenden Generation — auch die Erwartungen an Arbeitgeber. Ein Unternehmen, das nicht nachhaltig arbeitet, wird schnell unattraktiv, wenn man die Wahl hat.” — so Zeit Online.
Digital Green
Das Team von Digital H hat konkrete Maßnahmen für ein möglichst CO2-neutrales Handeln definiert. Diese beziehen sich auf den Bereich Mobility, Facility und Technology. Die ganzheitliche Betrachtung des Themas Umweltschutz und das Einbeziehen aller beteiligten Akteuren führte zu dem Gedanken, für das gemeinsame Ziel der CO2-Reduktion auch gemeinschaftlich zu handeln. So entstand die Digital Green Initiative. Mehr dazu in diesem Artikel.
Klar ist — das Thema Umweltschutz ist eines der dringlichsten Herausforderungen unserer Zeit und muss gesamtgesellschaftlich noch mehr an Aufmerksamkeit bekommen. Insbesondere im Kontext von Corporates sollte Nachhaltigkeit nicht nur ein hippes Thema zum Aufpolieren des eigenen Images sein, sondern eine hohe Priorität auf der eigenen Agenda bekommen, damit unser Planet auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt.
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Wir freuen uns, mit diesem Blogmedium die Leser auf unserer Reise hin zu einer Verankerung von Klimaschutz im Unternehmen mitzunehmen und unsere Erfahrungen zu teilen.