Dinge, die zum 90ten Geburtstag meiner Großmutter noch immer nicht veraltet sind

Diese Liste kann man als Fortsetzung meiner letzten Liste ansehen.

Darüber hinaus liest du gerade die deutsche Übersetzung dieses Textes. Am Anfang war er englisch.

Lederjacken

Mozart

Einen platten Reifen an seinem Fahrrad wechseln zu können

Oder an seinem Auto

Autos zu fahren, die praktisch mit Explosionen direkt vor deinen Füßen betrieben werden (nicht mehr lang!)

Das Radio

Beschwerden über die jüngere Generation (»Als ich noch klein war, gab es noch nicht einmal den Game Boy Colour!«)

Beschwerden über’s Wetter

Beschwerden über die Russen

Beschwerden selbst darüber, dass man nichts hat, worüber man sich beschweren kann

Mary Shelley’s Frankenstein

Metropolis

Dass kleine Jungs gerne Krieg spielen

Dass alte Männer gerne Krieg spielen

Dass junge Männer im Krieg sterben

Mütter, die ihre Kinder mit ihrem Leben schützen

Kinder, die ihr Leben in den Armen ihrer Mütter verlieren

Nicht so viel über den Krieg zu reden

Schallplatten

Die Tatsache, dass man es mit Höflichkeit im Leben wie in der Liebe noch immer am weitesten bringt

Charlie Chaplin

Etwas über den Charakter einer Person vom Inhalt ihres Bücherregals ablesen zu können

Bücher

Besonders Science-Fiction-Bücher

Zum Beispiel H.G. Wells

Und Jules Verne

Aber auch Jane Austen

Und Keats, und Chesterton, und Shakespeare, und Goethe

Beschwerden darüber, dass die junge Generation keine Bücher mehr liest

Quantenmechanik

Christen, die nicht an die Evolutionstheorie ›glauben‹

Christen, die die Existenz Gottes beweisen wollen

Atheisten, die die Nicht-Existenz Gottes beweisen wollen

Nochmal Chesterton

Menschen, die durch die Hände von Christen wie Atheisten sterben

Durch die Hände von Muslimen ebenfalls

Und Hinduisten

Dagegen niemand, der durch die Hand eines Mormonen stirbt

Oder eines Amish

Dass die Frauenkirche das höchste Gebäude im Münchner Altstadtring ist

Monopoly, das Brettspiel

Die Börse (oder Monopoly, in echt)

Obdachlose (oder die Verlierer von Monopoly, in echt)

Arme Menschen (Jesus hatte Recht)

Reiche Menschen, die sich an armen Menschen bereichern

Reiche Menschen, die sich über arme Menschen beschweren

Reiche Menschen, die sich über arme Menschen beschweren, während sie sich an ihnen bereichern

Nicht reiche Menschen, die reichen Menschen nicht trauen

Menschen, die der Regierung nicht trauen

Regierungen, die das Vertrauen ihrer Bürger missbrauchen

Das Telefon

Bleistifte

Handgeschriebene Briefe

Die Post

Die stille Post

Weiße Amerikaner, die nicht wissen, wie sie Afro-Amerikaner behandeln sollen (oder sonst jemanden, der nicht weiß ist)

Afro-Amerikaner, die von weißen Amerikanern diskriminiert werden

Frauen, die von Männern diskriminiert werden

Osteuropäer, die von Westeuropäern diskriminiert werden

Geistig behinderte, die von allen diskriminiert werden

Engländer, die sich über Iren lustig machen

Iren, die sich über England lustig machen

Schotten, die aus der ganzen Sache nur raus wollen

Heißluftballons

Die Behauptung, dass wir nur X beseitigen müssten, damit wir alle glücklich sein könnten

Dass X sich sehr oft ändert

Der Satz des Pythagoras

Vielen Dank fürs Lesen. Geschrieben in der zweiten Hälfte des März 2018.

Ich bin unabhängiger Autor, Übersetzer und Lektor. Wenn ihr glaubt, dass ich euch bei etwas helfen kann, schreibt mir einfach an chrisloveswords@gmail.com.

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