2020 in Retrospektive

Was wir gemacht haben und was es mit uns gemacht hat

Semjon Becker
senseering
6 min readDec 31, 2020

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Header. Bild: © senseering | Semjon Becker

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Vorwort

Seien wir ehrlich: 2020 war für alle ein schwieriges Jahr, aber es hat uns auch gezeigt, dass wir den Hebel umlegen müssen, wenn wir es tatsächlich zum Guten verändern wollen. Im Rückblick ist es ein Brennglas für die Industrie, das die Defizite der letzten Jahre in den Fokus rückt und aufzeigt, wie Industrie 4.0, Digitalisierung, Data Science und Künstliche Intelligenz nicht nur gute Wege sind, um diesen Defiziten zu entsprechen, sondern vielmehr die einzig wahre Lösung für die zukünftige Wirtschaft darstellen. Ein Rückblick darauf, wie wir bei senseering die Dinge angehen, um die Werkzeuge für jedes weitere herausfordernde Jahr zu schaffen.

März

Senseering wird als einer der Gewinner des Spin-Off-Awards der RWTH Aachen ausgewählt und unterstreicht damit die Unterstützung der Hochschule für neue und innovative Start-ups in der Digitalisierung. F&E, Bildung und innovative Start-ups müssen Hand in Hand gehen, um voneinander zu profitieren und nachhaltig zu wachsen.

April

Senseering bietet nun einen schnellen und unkomplizierten Service für die Einrichtung von Home-Office-Systemen, insbesondere für KMUs. Bei der Digitalisierung geht es nicht nur um digitale Produkte — am Ende geht es um Menschen und wie sie diese Produkte erstellen, mit ihnen und für sie arbeiten und wie sich ihr Umfeld schnell und kontinuierlich verändert.

Homeoffice. Bild: © Pexels | Serpstat

Die COVID-19-Krise zeigt nun das volle Potenzial des Remote-Betriebs für das Resilienzmanagement von Unternehmen. Wir bekämpfen die Rezession mit Fertigungsdaten und digitalen Diensten, und der Einsatz von Remote-Betrieb ist der entscheidende Schritt für ein Unternehmen, um Resilienz gegen eine Krise wie die Verbreitung von COVID-19 zu erreichen.

Neus entwickeln oder Vorhandenes verbessern? Das Wettbewerbsumfeld produzierender Unternehmen ist von hoher Dynamik und Unsicherheit geprägt, was die Bereitschaft hemmt, in neue Produktionsmaschinen zu investieren. Gleichzeitig führen die unterschiedlichen Kundenanforderungen zu einer hohen Produktvielfalt und kürzeren Produktlebenszyklen. Werkzeug- oder Maschinen-Subskriptions-Geschäftsmodelle im Sinne von Pay-per-Use- oder Subskriptionskonzepten in Kombination mit Distributed-Ledger-Technologien (DLT) wie der Blockchain-Technologie stellen einen vielversprechenden Ansatz zur Lösung der beschriebenen Herausforderungen dar.

Wie können bestehende Beschaffungsstellen und etablierte Workflows diesen Konzepten folgen? Mit der digitalen Fabrik und Azure IoT Edge bauen wir ein Framework für einen Industrial Service Bus auf. Gemeinsam mit mehr als 30 Teilnehmern wie Intel, HPE, Zeiss und vielen anderen konnte senseering sowohl zu den zentralen Anforderungen als auch zur konkreten Umsetzung eines Proof of Concept beitragen.

Mai

Senseering schließt sich mit SPAICER — Scalable Adaptive Production Systems through AI-based Resilience Optimization zusammen, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird. Das Bewusstsein und die Unterstützung der Regierung ist der Gamechanger, um den Unterschied in der Zukunft zu machen und wir sind stolz darauf, ein Teil davon zu sein.

Mit dem anhaltenden Wachstum digitaler Dienste steigt die Komplexität in der Vertrauensökonomie. Gemeinsam mit dem Blockchain Reallabor für das Rheinische Revier, gefördert durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, präsentieren wir die Blockchain Audit Cloud — Die sichere Verlagerung von Unternehmensprüfungen in die Cloud und wie Blockchain/DLT die Zertifizierung von Unternehmen automatisieren kann.

In größerem Rahmen und mit dem gleichen Team machen wir einen konkreten Ansatz, wie eine Datenökonomie die Industrie in NRW transformieren kann.

Juni

Daten mit einem Preisschild versehen — senseerings MyDataEconomy-Plattform begrüßt die ersten Pilotmitglieder. Die MyDataEconomy-Plattform ist senseerings Interpretation eines digitalen Wertschöpfungsnetzwerks bzw. eines digitalen Datenmarktplatzes, nicht ausschließlich, aber speziell für industrielle Datenquellen und große Datenmengen entwickelt. Ziel ist es, eine sichere, netzwerkübergreifende Datenverfügbarkeit für alle Akteure zu gewährleisten, um mit Hilfe von digitalen Zwillingen die eigenen Prozesse zu optimieren.

Das MyDataEconomy-Ökosystem digitalisiert auf sehr einfache Weise sehr komplexe und noch schwer zu vernetzende (industrielle) Datenquellen mit- und untereinander. Das besondere Design der MyDataEconomy-Plattform ermöglicht den sicheren und effizienten Austausch von Daten über Netzwerk- und Unternehmensgrenzen hinweg. Mit einem Mausklick werden die Teilnehmer der MyDataEconomy-Plattform in die Lage versetzt, in noch nie dagewesenen kollaborativen Netzwerken disruptive Innovationen zu entwickeln und ihre eigene digitale Transformation zu gestalten. Jetzt!

MyDataEconomy teaser. Bild: © senseering

Juli

Senseering profitiert nun von Microsofts Ressourcen, um in der Infrastruktur weiter zu wachsen. Microsoft for Startups ist ein Förderprogramm von Microsoft, das es aufstrebenden Startups ermöglicht, von Microsofts Software-Infrastruktur sowie von Beratung und Netzwerk zu profitieren. Geeignete Startups können sich für das Programm bewerben und — wenn sie ausgewählt werden — sofort die Premium-Vorteile nutzen, die Microsoft für Startups bietet. Senseering hat sich erfolgreich beworben und nimmt nun am Microsoft for Startups Programm teil.

Wie kann man das Beste aus seinen Daten machen? In einem umfassenden Artikel des Industrial IOTA Lab Aachen (gegründet von Senseering und dem WZL) werden verschiedene Schritte der Datennutzung von der Wissensgenerierung bis zur Monetarisierung dieser Daten konzipiert, technische Grundlagen vorgestellt und daraus resultierende Potenziale, Hindernisse und deren Lösungen diskutiert und anhand von praxisnahen Use Cases illustriert. Abschließend werden Empfehlungen für Unternehmen der Fertigungsindustrie abgeleitet und eine mögliche Monetarisierungsstrategie für Fertigungsdaten entworfen.

Oktober

Wir begrüßen die spielerische Herangehensweise an neue Erkenntnisse und Ideen und unterstützen den “Integrate Everything with IOTA”-Hackathon, der von IOT2TANGLE (I2T) veranstaltet wird. Das Ziel ist es, qualitativ hochwertige, reale, quelloffene Integrationen zwischen populären IoT-Geräten und dem IOTA-Protokoll zu generieren. Dezentrale Protokolle werden als essentiell angesehen, damit das IoT im nächsten Jahrzehnt sicher auf mehrere Milliarden Geräte weltweit skalieren kann. Ohne einen zentralen Dienst oder Server als Engpass können DLTs die Datenprovenienz, sichere Updates und unveränderliche Prüfpfade vom Rand aus bereitstellen. Zu warten, bis die Daten die Cloud erreichen, birgt viele Sicherheitsrisiken, darunter Datendiebstahl, Manipulation und Single Points of Failure.

Um die Vision einer digitalen Wirtschaft in NRW greifbar zu machen, fördert das Land NRW systematisch die Gründungskultur in relevanten Schlüsseltechnologien. Senseering nimmt als Day 1 Mitglied an der Blockchain Masterclass des Landes NRW teil und steigt damit in ein Programm ein, das perfekt auf die Bedürfnisse von Startups zugeschnitten ist.

November

Senseerings wegweisendes Produkt MyDataEconomy ist offen für weitere Beta-Tester und ermöglicht es Ihnen, Ihre Daten mit einer wachsenden Plattform für Datenmonetarisierung und Datenvertrieb zu verbinden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich registrieren, Ihren Knotenpunkt starten und Daten finden/hochladen. 🚀

Dieselbe MyDataEconomy wird eine der ersten föderierten, dezentralen IIoT-Datenmanagement-Plattformen, indem senseering GAIA-X als Day1 Member beitritt. Mit dem GAIA-X-Konzept hat u.a. die Bundesregierung einen Vorschlag für die Gestaltung der nächsten Generation einer Dateninfrastruktur erarbeitet. Ziel von GAIA-X ist eine sichere und vernetzte Dateninfrastruktur, die höchsten Ansprüchen an digitale Souveränität gerecht wird und disruptive Innovationen fördert. In einem offenen und transparenten digitalen Ökosystem sollen Daten und Dienste vertrauensvoll zur Verfügung gestellt, zusammengeführt und geteilt werden. Damit ist nun sichergestellt und offiziell zertifiziert, dass die Entwicklung von senseering’s MyDataEconomy bereits heute den Werten und Zielen von GAIA-X entspricht und dies auch in Zukunft tun wird. Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer Lösung einen Beitrag zur GAIA-X Bewegung zu leisten.

Wir sind dankbar für die Chancen, Veränderungen und Herausforderungen, die uns dieses Jahr gebracht hat. Wir möchten uns bei all unseren Partnern, Kunden und der unterstützenden Community der MyDataEconomy-Betatester für Ihre Ausdauer bedanken und wünschen allen einen zuversichtlichen Start in das Jahr 2021!

senseering Logo | © senseering

senseering GmbH

Die senseering GmbH ist ein mit dem RWTH Aachen University Spin-Off-Award ausgezeichnetes und im September 2018 gegründetes Unternehmen. Kernkompetenz der senseering GmbH ist die Entwicklung und Implementierung von Systemen zur Digitalisierung und Vernetzung von Industrie- und Produktionsanlagen. Gleichermaßen berät die senseering GmbH bei strategischen Unternehmensfragestellungen, insbesondere bei der digitalen Transformation, bei Distributed-Leger-Technologies, bei Edge vs. Cloud-Computing-Architekturen zur KI-basierten Echtzeitregelung industrieller Prozesse, bei der Digital Business Model Innovation und bei der Einführung digitaler Geschäftsprozesse wie Home Office, Azure oder Microsoft365. Senseering gehört zu den Gewinnern des ersten und größten KI-Innovationswettbewerbs des BMWi mit dem Projekt www.spaicer.de.

Daniel Trauth (CEO) | www.senseering.de | E-Mail: mail@senseering.de

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Semjon Becker
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Design Engineer / Product Developer / Scientist / Musician