Meine ganz private Klimabilanz, Teil II

Björn Goerke
3 min readSep 16, 2019

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Nach der Feststellung aus dem ersten Teil der Klimabilanz, dass man selbst auf jeden Fall Null Emissionen anstreben muss, weil die Emissionen des öffentlichen Lebens eigentlich die adäquate CO2-Menge aufbrauchen, geht es nun an den erste Abschnitt aus dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes. Den Rechner zu nutzen, kann ich sehr empfehlen. Er bietet einen guten Detailgrad, um ein erstes Verständnis zu bekommen, wo die eigenen CO2-Emissionen eigentlich entstehen.

Bevor ich mit der Betrachtung der CO2-Emissionen beginne, hier ein Hinweis: in dem Rechner werde ich hier nur private CO2-Emissionen berücksichtigen. Natürlich verursache ich auch beruflich CO2-Emissionen. Im beruflichen Bereich versuche ich genau so, die Emissionen auf Null zu senken. Unser Produkt hilft tatsächlich, CO2-Emissionen zu reduzieren, aber darauf wollen wir uns nicht ausruhen. Es gibt diverse Initiativen, über die die Reduzierung mit dem Ziel von Null Emissionen, unterstützt werden. Wir prüfen gerade, wo wir sinnvoll teilnehmen können.

So, jetzt aber der erste private Bereich. Der CO2-Rechner startet mit der Heizung. Jeder Bundesbürger verursacht jährlich im Durchschnitt 11,61t CO2-Emissionen. Davon gehen 1,64t auf das Konto der Heizung — also ungefähr ein Siebtel. Man kann den Verbrauch durch den CO2-Rechner schätzen lassen oder die ganz konkrete Zahl eingeben, wenn man den Verbrauch kennt. Das zweite habe ich hier gemacht. Auf mich entfallen 0,4t. Das ist ja schon mal nicht schlecht. 1,2t unter Durchschnitt.

Man kann hier schon einmal sehen, dass meine persönlichen Emissionen bei 6,02t liegen. Diese Zahl wird in den kommenden Teiler leider noch wachsen.

Zum Verständnis der Zahl ist ein Effekt wichtig. Der Verbrauch fällt vornehmlich aufgrund der Größe, der Bausubstanz des Haues und aufgrund der Heizungsart an. Wenn man also mit mehreren Personen in einem Haushalt lebt, dann reduzieren sich die CO2-Emissionen entsprechend. Vergleicht man also einen 2-Personen-Haushalt mit einem 4-Personen-Haushalt in der gleichen Wohnung, dann ergibt sich daraus zwangsläufig der doppelte Pro-Kopf-Verbrauch für den 2-Personen-Haushalt.

Also, 0,4t für die Heizung sind im Vergleich zum Durchschnitt schon einmal deutlich weniger. Aber am Ende sind es 0,4t zu viel, wenn man es mit Null Emissionen ernst meint.

Was kann man machen, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt und nicht allein über eine neue Heizung entscheiden kann?

Ich habe darauf keine Antwort und freue mich über Feedback. Tatsächlich steht in der Gemeinschaft unseres Hauses die Entscheidung über eine neue Heizung in den nächsten 12–24 Monaten an. Ich werde für eine besonders gute Lösung werben. Ob das gelingt, werden wir sehen. Aber diese Stellschraube werde ich versuchen zu nutzen. Hausaufgabe Nummer 1 ist jetzt aber die Recherche, welche Möglichkeiten bei uns bestehen. Ich weiß es bislang nicht.

Soweit zum zweiten Teil der privaten Emissionen. Interesse an den eigenen Zahlen? Hier noch einmal der Hinweis auf den CO2-Rechner: https://uba.co2-rechner.de/de_DE

Im nächsten Teil geht es weiter mit dem Strom.

Alles beginnt mit einer Bestandsaufnahme. In einer siebenteiligen Serie gehe ich die Lebensbereiche durch, in denen ich relevant CO2-Emissionen verursache. Ich will erst einmal verstehen, wo ich denn den größten Hebel habe. Die Teile veröffentliche ich nach und nach.

Teil 1: Meine ganz private Klimabilanz — Los geht’s

Teil 2: Meine ganz private Klimabilanz — Heizung

Teil 3: Meine ganz private Klimabilanz — Strom

Teil 4: Meine ganz private Klimabilanz — Mobilität

Teil 5: Meine ganz private Klimabilanz — Ernährung

Teil 6: Meine ganz private Klimabilanz — sonstiger Konsum

Teil 7: Meine ganz private Klimabilanz — Fazit

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Björn Goerke

CEO of SaaS company Gpredictive. A.I. software for the customer journey