Meine ganz private Klimabilanz, Teil III

Björn Goerke
3 min readSep 16, 2019

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Ökostrom schockt! Was für eine erfreuliche Erkenntnis. Nach dem zweiten Teil meiner ganz privaten Klimabilanz schaue ich jetzt im dritten Teil auf die CO2-Emissionen, die ich aufgrund meines Stromverbrauchs verursache.

Auch hier wieder nutze ich den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes. Soviel sei vorweggenommen: Hier hatte ich mal richtig gute Laune beim Ausfüllen der Angaben.

Ich kenne den Stromverbrauch, da ich ihn jährlich selbst ablese. Es sind 3.100 kWh. Wie bei der Heizung ist dies natürlich der Verbrauch für unseren ganzen Haushalt. Aus Interesse habe ich einmal den Wert mit dem normalen Strommix angeschaut.

CO2-Emissionen mit dem normalen Strommix in Deutschland

Auf mich persönlich würden in diesem Fall 0,41t pro Jahr entfallen. Das ist unter dem Bundesdurchschnitt. Da wir unser warmes Wasser mit Durchlauferhitzern erzeugen und viel Kochen finde ich dieses Ergebnis erstaunlich. Ich kenne den Verbrauch unserer elektrischen Geräte nicht, aber irgendwo müssen wir ja sehr viel weniger verbrauchen.

Was mich aber viel mehr erfreut, ist die Bewertung, wenn man von dem normalen Strommix auf Ökostrom wechselt. Schauen wir auf das Ergebnis.

CO2-Emissionen mit Ökostrom

Bäm! Fast Null. Das ist doch einmal was! Wichtig ist hierbei, dass aufgrund des Tarifs tatsächlich in dem Maße des Verbrauchs auch in die Produktionskapazitäten von erneuerbaren Energien investiert wird. Da wird seit Jahren unserer Strom über Lichtblick beziehen, trifft das hier zu.

Das ist verdammt einfach gewesen. Es ist ehrlicherweise der einzige Bereich, bei dem das Ziel von Null Emissionen wirklich einfach ist. Faszinierenderweise kostet es auch so gut wie nichts extra.

Nur 4,5% extra für Null Emissionen

Ein Vergleich der Strompreise bei Check24 für unsere PLZ und den Verbrauchswert ergibt, dass der allergünstigste Tarif gerade einmal 4,5% günstiger ist als Lichtblick. Das sind ungefähr 3,50 € pro Monat. Der Standardtarif, den wir automatisch zugewiesen bekämen, wenn wir keinen Tarif gewählt hätten, kostet übrigens etwa 10% mehr als unser Tarif.

Ich bin verblüfft und möchte jeden bitten, einmal die eigenen Stromtarife zu checken. Dieses sehr einfache Potenzial sollten wir alle dringend nutzen. Natürlich ist mir auch klar, dass unser Strom in Deutschland nicht auf einmal emissionsfrei ist, nur weil wir alle einen Ökostrom-Tarif buchen, aber je mehr Leute so einen Tarif buchen, desto höher der Druck eben auch, die Versorgung tatsächlich umzustellen.

Soweit zum dritten Teil der privaten Emissionen. Interesse an den eigenen Zahlen? Hier noch einmal der Hinweis auf den CO2-Rechner: https://uba.co2-rechner.de/de_DE

Im nächsten Teil geht es weiter mit der Mobilität. Das wird schmerzhaft.

Alles beginnt mit einer Bestandsaufnahme. In einer siebenteiligen Serie gehe ich die Lebensbereiche durch, in denen ich relevant CO2-Emissionen verursache. Ich will erst einmal verstehen, wo ich denn den größten Hebel habe. Die Teile veröffentliche ich nach und nach.

Teil 1: Meine ganz private Klimabilanz — Los geht’s

Teil 2: Meine ganz private Klimabilanz — Heizung

Teil 3: Meine ganz private Klimabilanz — Strom

Teil 4: Meine ganz private Klimabilanz — Mobilität

Teil 5: Meine ganz private Klimabilanz — Ernährung

Teil 6: Meine ganz private Klimabilanz — sonstiger Konsum

Teil 7: Meine ganz private Klimabilanz — Fazit

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Björn Goerke

CEO of SaaS company Gpredictive. A.I. software for the customer journey