Im Reich der Beschenkten

Karl-Maria de Molina
12 min readJan 24, 2022

Gottes Großzügigkeit

Geben ist seliger als nehmen“ heißt in Vox Populi. Diese beglückende Erfahrung hat jeder von uns gemacht.

Aus der Geschichte sind uns Begriffe wie persisches Reich, römisches Reich vertraut. Und manche Länder tragen in ihrem Namen den Zusatz Reich wie z.B. Frankreich, Österreich. In diesen „Reichen“ ist die Anwohnerzahl überschaubar. Beim „Reich der Geschenkten“ -so der Titel des Artikels- ist die ganze Menschheit gemeint, d.h. die Großzügigkeit Gottes erreicht alle Menschen, die gelebt, die heute leben und die noch leben werden.

Lieber Leser, liebe Leserin, Sie stellen sich direkt die Frage, von welcher Großzügigkeit ist hier die Rede? Was kann ich mir darunter vorstellen?

Im Buch Freunde Gottes spricht der geistliche Autor Escrivá von den „Magnalia Dei“, d.h. von den „Großtaten Gottes“. Oft habe ich mich gefragt, welche sind diese „Magnalia Dei“? Nach einer kurzen Überlegung kam ich auf eine unheimliche Zahl von Großtaten Gottes: Das Universum, die Menschwerdung des Sohn Gottes, die Eucharistie, der Heilige Geist, die Mutter Gottes, die Kirche, die Sakramente, die Schützengel, unser aller Leben, die Natur, die Liebe, die Freude, die Freiheit usw.

Diese Aufzählung kennt kein Ende und kann ein ganzes Buch füllen. Wir beenden die Liste mit einem Wort: „Alles“. Ja, alles, was wir kennen, erleben und sehen, sind Großtaten Gottes.

Im Sinne von Alexander dem Großen könnten wir sagen, Gott hat gegeben, so wie er ist, allmächtig.

Der Psalmist greift im Punkt 145 genau das Thema dieses Artikels auf: „Ein Geschlecht verkünde dem andern den Ruhm deiner Werke und erzähle von deinen gewaltigen Taten. Sie sollen vom herrlichen Glanz deiner Hoheit reden

Im nächsten Kapitel möchte ich die Liste der Magnalia Dei näher betrachten, um das Ausmaß der Großzügigkeit Gottes zu ermessen.

Die Großtaten Gottes

Laut dem Buch Genesis erschuf Gott den Menschen. Nach Charles Darwin hingegen hat sich der Mensch von anderen Lebewesen weiterentwickelt. Nur, wer hat die anderen Lebewesen geschaffen? Und wer hat den Kosmos erschaffen, wo die ersten Lebewesen lebten? Ein Urknall? Mein Freund Peter Blank hat im Buch „Alles Zufall?“ dargelegt, wie unwahrscheinlich es ist, dass ein Urknall den Kosmos hervorgebracht hat. Daher klingt für mich die Version der Genesis eher plausibler und glaubwürdiger als die von Darwin.

Erst im Himmel werden wir verstehen, warum Gott die Welt und den Menschen erschaffen hat. Er ist nach von Thomas von Aquin eine „Substanz“ und damit notwendig. Wir sind -wie von Aquin schrieb- nur „Akzidenz“ und damit nicht notwendig. Wir sind fürs Bestehen des Universums nicht notwendig. Gott genügt sich selbst. Er braucht uns nicht. Er will uns brauchen, und mit uns zusammen leben und „spielen“. Im Buch der Sprichwörter (8,30) lesen wir „als er die Fundamente der Erde abmaß, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit“. Die erste Großtat Gottes erschöpfte sich nicht an der Erschaffung des Menschen. Die Großtat geht noch weiter, Gott will mit den Geschöpfen zusammenleben. Wie anders verhalten wir uns Menschen untereinander. Daran lässt sich erahnen, wie hoch erhaben diese Großtat Gottes ist!

In meinem Ranking der Großtaten Gottes kommt als Nächstes die Menschwerdung des Sohn Gottes, den wir unter dem Namen Jesus von Nazareth kennen.

Fulton Sheen (1954) hat in unnachahmlicher Form dargelegt, wie sich Gott nach dem Sündenfall für die Erlösung der Menschen entschieden hat. Und darin war die Menschwerdung Gottes miteinbegriffen. Wir müssen uns auf der Zunge zergehen lassen: Der Mensch versündigt sich gegenüber Gott, und dieser befreit den Menschen von der Schuld, indem er sich als Opfer darbringt. Das ist eine von diesen Lebenswahrheiten, die wir immer lesen, und trotzdem nicht in der Tiefe und Bedeutung erfassen können.

Gott wäre nicht Gott, würde er nur einfach so auf die Welt kommen und uns geradewegs erlösen. Er kam auf die Welt mit einer „Ladung voller Geschenke“: Sein beispielhaftes Leben, sein Opfer am Kreuz, die Eucharistie, die Kirche, seine Mutter, die Sakramente…

Wir haben es mit einem persönlichen Gott zu tun, den wir sehr nah empfinden können. Artur Schönhütte schrieb daher im Buch von Arturo Cattaneo (2014) „Danke fürs Ja zu mir“. Gott bekennt sich zu jedem Einzelnen. Dieser ist einer von den vielen Aspekten des „Spielen Gottes mit uns“, gemäß dem Buch der Sprichwörter.

In den Texten des Evangeliums geben uns die Autoren viele Worte Jesu wieder. In einigen Textpassagen kündigt er, was er später tun wird: Die Einsetzung der Eucharistie (Joh 6,27) und die Sendung des Heiligen Geistes (Joh 13, 26).

Wie arm wäre unsere Welt, wie arm wären wir, hätte Jesus dieses Wunder der Eucharistie nicht gewirkt. Er ist gegangen, und doch geblieben. Ich möchte dazu eine kleine Anekdote erzählen. Ich meine, sie passt gut dazu.

Eine Verwandte war häufig auf Dienstreisen. Nach der Ankunft suchte sie die katholische Kirche in der Ortschaft auf. Manchmal war diese aufgrund der Zeit bereits geschlossen. Für sie war der Gedanke, in dieser Kirche, in diesem Ort ist auch Jesus, sehr wichtig gewesen. Dadurch fühlte sie sich nicht mehr allein. War die Kirche auf, ging sie rein, machte eine Kniebeuge und unterhielt sich kurz mit Jesus. Sie spürte dabei eine innere Freude. War die Kirche zu, überlegte sie, wo der Tabernakel stehen könnte, und drückte die Wange an die Außenwand, um Jesus ihre Liebe zum Ausdruck zu bringen.

Ich fragte sie, wie sie zu dieser Gewohnheit mit der Wange an der Außenwand gekommen war. Die Antwort war kurz und verblüffend zugleich. 2004 hatte sie den Film Die Passion Christi von Mel Gibson gesehen. Darin gab es eine Szene, die sie sich fürs Leben eingeprägt hat. Es war die Szene, wo Jesus nach der Geißelung im Kerker ist. Maria, seine Mutter, dürfte nicht zu ihm. Und so drückte sie die Wange gegen die Außenwand, um Jesus ihre Liebe zum Ausdruck zu bringen. Es ist ein symbolischer Akt der wahren Liebe. Seitdem hat meine Verwandte diese Gewohnheit in ihr Leben integriert. Meine Bemerkung dazu: „So verhält sich eine verliebte Seele“.

Jesus hat den Jüngern das Kommen des Heiligen Geistes angekündigt. Und so geschah es. Einige Zeit nach seiner Himmelfahrt kam der Heilige Geist zu den Jüngern (Apg. 2, 1–18). Damit hat Jesus seine Verheißungen eingelöst. Die Zusammenarbeit zwischen Jesus und dem Heiligen Geist heißt in der modernen Arbeitswelt Teamwork: Jesus hat ein heiliges Leben vorgelebt und der Heilige Geist hilft uns dazu, Jesus nachzuahmen. Geistliche Autoren sprechen hier von: „Alter Christus, ipse Christus“, d.h. ein anderer Christus werden, denselben Christus verkörpern. Anspruchsvolles Ziel. Und sehr lohnen zugleich. Wenn wir so leben, lösen wir das Ticket für den Himmel ein!

Die Schauspielerin Alissa Jung (2013) sagte in einem Interview „Die Freude erscheint in diesen Texten als die eigentliche Gabe des Heiligen Geistes, als das wahre Geschenk des Erlösers“. Frau Jung hatte die Rolle der Mutter Gottes im Film „Ihr Name war Maria“ übernommen. Sie hat sich im Vorfeld des Films mit dem Libretto befasst, um die Rolle übernehmen zu können. Und so kam sie zum obigen Satz und dass, obwohl sie nicht als praktizierende Christin bekannt ist.

Im Neuen Testament werden mehrere Kurzbeschreibungen von Jesus aufgeführt. Markus (7,37) schreibt „Bene omnia fecit“ (er hat alles gut getan) und Lukas schreibt (Apg. 10,38) „Pertransivit benefaciendo“ (Ging umher und tat nur Gutes). Damit bestätigen die Texte, dass Jesus ein beispielhaftes Leben vorgelebt hat. Und das ist auch eine Großtat Gottes.

Und dann der Coup mit seiner Mutter. Für uns unvermittelt -weil keine Bemerkung in den Texten zu finden ist- gibt er uns in die Obhut seiner Mutter (Joh. 19,27). Wie armselig wäre unser Leben, wäre Jesus nicht auf diesen Einfall gekommen! Eine Frage tut sich auf. Sie ist aus meiner Sicht mehr als berechtigt -auch wenn diese etwas unverschämt ausfällt: „Jesus hast Du damals gewusst, was dieser Coup für uns bedeuten würde?“ In Johannes 14,18 hatte Jesus den Jüngern offenbart: „Ich werde euch nicht allein lassen“. Aus diesem „Nicht allein lassen“ sind drei Großtaten geworden: Er ist in der Eucharistie geblieben, er hat uns den Heiligen Geist gesandt und uns der Obhut seiner Mutter anvertraut. Aus eins (Jesus) wurden drei…mehr geht nicht…

Passend dazu ein Zitat von Josef Ratzinger (2007) „Er (Jesus) lässt die Mutter nicht allein, er gibt sie in die Fürsorge des ihm besonders nahen Jüngers. Und so ist auch dem Jünger eine neue Heimat geschenkt — die Mutter, die für ihn sorgt und für die er sorgt“.

Die größten Geschenke rund um die Kreuzigung

Der Höhepunkt im Leben Jesu war die Vollendung seines Erlösungswerkes am Kreuz. Wenn wir uns hier mit den Großtaten Gottes befassen und wir uns als Beschenkte betrachten, dann möchte ich auf die „Performance“ hinweisen. Der Begriff „Performance“ sei mir als Leistungssportler und Unternehmer erlaubt. Innerhalb von weniger als 24 Stunden hat uns Jesus folgende Geschenke gemacht: Einsetzung der Eucharistie im Abendmalsaal, Einführung des Sakraments der Beichte, Wiederherstellung der Kindschaft mit Gott Vater und damit Eingliederung in die Familie Gottes. Und dann Eingliederung in die Heilige Familie von Nazareth.

Ob wir es Performance, konzentrierte Aktion, Unmenge von Geschenken usw. nennen, ist -denke ich mir- unerheblich. Innerhalb von weniger als 24 Stunden hat er uns die Basis für unser Leben geschenkt: Kind Gottes und Kind Mariens. Das sind wahre Gründe für Dankbarkeit. Daher empfehle ich Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, dass Sie aus der Freude des Beschenkten leben. Mehr kann Ihnen keiner auf dieser Welt anbieten.

Um zu ermessen, was Gott für uns getan hat, brauchen wir uns nur, in folgende Szene zu versetzen. Sie sind an einer steilen Wand am Berg. Sie geraten in eine ausweglose Situation. Sie schweben in Lebensgefahr. Sie wissen, bald ist es vorbei mit mir. Und dann. Dann kommt jemand vorbei, riskiert sein Leben und rettet Sie. Und machen Sie? Sie sind diesem Menschen für den Rest Ihres Lebens dankbar. Er hat Sie vom sicheren Tod gerettet. Sie vergessen ihn nie. Sie bleiben diesem Menschen immer dankbar.

Szenenwechsel. Wir sind von Jesus vom sicheren Tod gerettet worden. Ohne ihn hätten wir keinen Zugang zum Himmel gehabt. Nur durch seinen Erlösertod dürfen wir in den Himmel. Und wir? Wollen wir weiterhin Jesus ignorieren? Wäre es nicht schön, wir würden den Tod Jesu verinnerlichen? Theresa von Àvila beschreibt in ihrer Autobiographie „Die innere Burg“, wie sie durch den Anblick des Gekreuzigten eine lebensentscheidende Bekehrung vollzogen hat.

Bekehrungen wie bei Theresa von Àvila mögen in dieser Entschiedenheit Einzelfälle bleiben. Wir brauchen jedoch unsere „kleinen“ Bekehrungen. Vielleicht nur Kurskorrekturen, aber dafür täglich. Und immer aus dem Bewusstsein heraus, wir die „Beschenkten“ sollen dem „Schenkenden“ unseren Dank aussprechen. Und die beste Form, diesen Dank auszusprechen ist es, auf seine Bitten zu achten. Maria hat uns in Cana dies eingeschärft: „Tut, was er euch sagt“ (Joh. 2,3).

Oben erwähnte ich im Schnellverfahren die Eingliederung in die Heilige Familie von Nazareth. Da sich diese einfach mit zwei Sätzen vollzog, möchte ich dabei etwas länger verweilen. Daher kehren wir zurück zum Golgotha, wo alles geschah. Jesus hängt am Kreuz, Maria und Johannes stehen neben ihm. Johannes gibt in 19,27 die Worte Jesu wieder: „Siehe Deinen Sohn“.

Bei der Verkündigung hat Maria auf den Erzengel eine Antwort gegeben. Hier am Kreuz antwortet sie nicht. Warum? Die implizite Antwort ergibt sich aus ihren eigenen Worten in Cana. Wenn uns Maria in Cana einschärft, die Bitten Jesus umzusetzen, dann gilt das auch für sie. Und dass sie es in Cana ernst meinte, erkennen wir es jetzt am Kreuz. Sie nimmt die neue Bitte Jesu an. In ihrem Herzen und ohne Worte hat sie womöglich geantwortet: „Ja, mein lieber Sohn, was Du willst, will ich es auch“. Es ist vermessen von mir, Maria diese Worte -nicht in den Mund, sondern- ins Herz zu legen. Das ist eine gewagte und zugleich liebevolle Interpretation. Diese ist deswegen gewagt und neu, weil bislang kein geistlicher Autor diese Szene „zu Ende“ durchdekliniert hat. Viele gehen an der Szene vorbei als wäre da nichts passiert. Und ich möchte Sie einladen, lieber Leser, liebe Leserin, ein Moment da zu verweilen und die Szene in ihrer vollen Wirkung auskosten. Welch ein Beispiel von Großzügigkeit Gottes, welch ein Beispiel von Treue Mariens. Und wir? Wir sind die Nutznießer! Wir sind die Beschenkten. Und was tun wir daraus? Dank sagen. Und damit die Überleitung zum nächsten Kapitel.

Und wie sieht unser danke schön aus?

Nach der Betrachtung der vielen Geschenke Gottes sollen wir die Augen auf uns richten und fragen: Was machen wir daraus? Wie lautet unsere Antwort?

Zunächst einmal eine Wortmeldung Mariens. Die Autoren Hierzenberger und Nedomansky (1993) geben die Botschaft Mariens bei der Erscheinung (Salzburg, 1985) wieder: „Er (Jesus) hat alles getan, was ein Mensch für den anderen tun kann, und hat dafür nicht einen kleinen Funken Dankbarkeit von euch erhalten”. Maria ist mit unserer bisherigen Dankbarkeit nicht zufrieden!

Aus den Texten im Neuen Testament gewinnt man den Eindruck, dass sich Jesus über unsere Dankbarkeit freut, dass er sogar danach lechzt. Lukas (17,13) beschreibt die Szene mit den zehn Aussätzigen, wo sich nur einer für die Heilung bedank hat. Darauf Jesus „Sind nicht zehn geheilt worden? Wo sind die anderen neun? Damit erhalten wir von Jesus direkt und eindeutig die Bitte: Bedankt euch bitte bei mir!

Ein geistlicher Autor sprach von „etiam ignotis“. Was meinte er damit? Dass wir uns auch für die unbekannten Geschenke bedanken sollen. Es sind so viele und wir nehmen sie nicht wahr.

In meinem Artikel Causa nostra laetitia habe ich den Satz von einem spanischen Autor verwendet „Amor con amor se paga“, d.h. „Auf die Liebe (Gottes) antwortet man mit Liebe“. Und die Liebe drückt sich hier aus in der Befolgung der Bitten Jesu. Wie sehen diese Bitten aus? Wie erfahre ich von seinen Bitten -werden Sie zurecht fragen.

Jesus spricht zu uns direkt ins Herz. Dafür bedient er sich von Worten und Handlungen unserer Mitmenschen, von Worten aus der Schrift, von eigenen Erinnerungen, von „Einfällen“, von Gefühlen, von erhaltenen Hinweisen, von Eindrücken. Und wie erkennen Sie diese? Weil sie zum Guten führen: Jemandem verzeihen, jemandem helfen, sich ein böses Wort verkneifen, einen Hilfesuchenden nicht abzuweisen, Hilfe anbieten, ein Geschenk für sich verkneifen usw.

Bei Familien mit Kleinkindern beeindruckt mich immer die Hellhörigkeit der Mütter. Mitten in einem Gespräch sind sie in der Lage, jegliches Geräusch vom Kind zu erspüren. Diese Hellhörigkeit der Mütter wünsche ich mir für Sie und für mich gegenüber Gott. So haben die Heiligen gelebt. Und auch so sollen wir leben -hellhörig auf seine Worte.

Ich hätte einen weiteren Vorschlag für Sie: “Entdecken wir jeden Tag neue Gründe, um sich Jesus dankbar zu erweisen”. Wir können es auch so formulieren: “Wir lieben Jesus nicht genug, wenn wir Ihm nicht aus ganzem Herzen danken, dass er vollkommener Mensch hat sein wollen” (Notizen von Escrivá).

Gaston Courtois (1958) sagt dazu „Es tut uns gut, von Zeit zu Zeit über die Größe unserer Berufung eine Betrachtung zu halten, nicht um daraus Stolz oder Eitelkeit zu ziehen, sondern um darin einen Antrieb für unsere Dankbarkeit zu finden, ein unaufhörlich erneuertes Motiv der Ermutigung zum Vertrauen”.

Ein weiterer Autor, Ocáriz (2020), empfiehlt uns, unsere Großzügigkeit mit Hilfe der Mutter Gottes weiterzuentwickeln: „Die Mutter Gottes macht uns großzügiger, damit wir den Kontakt mit anderen suchen und so nicht mehr einsam sind“.

Maria hat bereits in jungen Jahren gelernt, sich bei Gott zu bedanken. Die Mutter Gottes sagt im Magnificat (Lk 1,46–55) „Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter“. Dieses Gebet ist ein Lebensprogramm für uns alle: Sich freuen, jubeln und danken.

Vorhin habe ich von dieser Verwandten berichtet, die Jesus in den Kirchen besuchte. Eine andere Gewohnheit, die Jesus eine Freude bereiten kann, heißt die Wegekreuze aufsuchen. Und wenn Sie es möchten, die Füße Jesu küssen. Oben habe ich den Film von Mel Gibson erwähnt. In der Szene auf dem Golgotha wird gezeigt, wie Maria die Füße Jesu küsst. Ob das historisch belegt ist, weiß ich nicht. Ein nachahmenswerter Akt der Liebe.

Suchen Sie sich lieber Leser, liebe Leserin, Ihre eigene Ausdrucksform. Behandeln Sie Jesus mit Liebe. Er hat es verdient…

Literatur

Ocáriz, F. (2020) A la luz del Evangelio, Madrid, Palabra

Sheen, F. (1954) Du bist gebenedeit unter den Weibern, Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg

Cattaneo, A (2014) Von Gott überrascht — die Kraft des Glaubens in Zeugnissen

Jung, Alissa (2013) YouTube https://www.youtube.com/watch?v=89xfw5bMj4c

Ratzinger, J. (2007) Jesus von Nazareth, Freiburg, Herder

Hierzenberger, G., Nedomansky, O. (1993) Erscheinungen und Botschaften der Gottesmutter Maria, Weltbild

Courtois, G. (1958) Vor dem Angesicht des Herrn, Freiburg, Herder

Weitere Artikel vom Autor

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Siehe Deine Mutter

Causa nostrae laetitiae — Ursache unserer Freude

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Der Autor

Dr.-Ing. Karl-Maria de Molina hat Ingenieurwissenschaften, Philosophie und Theologie studiert, und in Fahrzeugtechnik promoviert. Er hat Bücher über Automobiltechnik und Arbeitsmethodik geschrieben, und über Arbeitskultur und Kompetenzentwicklung weitere Bücher herausgegeben. Er hat mehrere Lehraufträge in deutschen Universitäten; er hält Seminare über Führungskräfteentwicklung; er hat mehrere Unternehmen gegründet, und innovative Produkte entwickelt und vermarktet.

Das notwendige Wissen für diese Artikelreihe hat der Autor erworben durch das Studium der Philosophie und Theologie, durch die tägliche Lektüre des Evangeliums sowie geistlicher Bücher; durch den täglichen Besuch der Eucharistie; durch die wöchentlichen Gespräche mit dem geistlichen Leiter und durch die Beichte; durch die wöchentliche Teilnahme an Vorträgen über geistliche Themen; durch monatliche Einkehrtage; durch jährliche Exerzitien.

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