Der letzte Streich

Vor sechs Wochen haben wir, die Verantwortlichen, uns auf eine gemeinsame Reise begeben — zu dem Zeitpunkt waren unsere Koffer eher noch spärlich befüllt, mit ein paar Definitionsversuchen zum Thema Verantwortung und Überlegungen, was gute Führung für uns persönlich eigentlich bedeutet.

Auch die Gruppenkonstellation war für uns alle noch Neuland. Wir haben uns als sehr diverse Gruppe, mit unterschiedlichen Charakteren, zusammengefunden. Viel hatten wir untereinander vorher noch nicht zusammengearbeitet. Einige Fragen standen im Raum: Wie werden unsere Persönlichkeiten miteinander harmonieren? Haben alle den gleichen Anspruch an Zuverlässigkeit und Qualität? Und wo soll uns die Reise schlussendlich eigentlich hinführen? Fragen, auf die wir nicht direkt eine Antwort parat hatten und die sich erst im Laufe der Zeit klären sollten …

Auf unserer Reise haben wir Halt gemacht an vielen verschiedenen Orten: Recht, Nachhaltigkeit, Komplexität, Innovation und Organisation. Das schöne war, dass jedes Mitglied der Gruppe innerhalb der Reise, ganz persönliche Ausflüge, zu selbstgewählten Stationen, machen konnte. So hatten wir alle die Möglichkeit, unseren eigenen Interessen nachzugehen und uns Zeit für uns selber zu nehmen. Doch am Ende haben wir uns immer wieder als Gruppe zusammengefunden. So hat sich Maurice beispielsweise damit beschäftigt, wie Verantwortung pädagogisch vermittelt werden kann und wie es ist, als weltbekanntes Vorbild zu gelten, wenn man selbst noch nicht Mal ganz erwachsen ist. Ein Teil von Lucas Lernreise hat sich mit Unternehmensstrukturen befasst, die es ermöglichen sollen, den Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Anhand eines Interviews hat sie einen Einblick gewonnen, wie die Implementierung solcher Unternehmensstrukturen, dann in der Praxis tatsächlich aussehen kann und welchen Einfluss es auf Mitarbeiter hat. Bernd hat auf seiner Reise eine sehr persönliche Geschichte mit uns allen geteilt, die uns bewegt und zum Nachdenken angeregt hat. Bei einem ihrer Ausflüge hat sich Charlotte damit beschäftigt, warum es sich für Unternehmen lohnt, Verantwortung zu übernehmen und welche Verantwortungen Marken heutzutage tragen. Niklas hat sich unter anderem mit dem Thema Selbstverantwortung befasst und festgestellt, dass man schlussendlich die Summe seiner Verantwortungen ist.

Die Reise hat uns vieles gelehrt und auf viele Momente können wir mit einem Lächeln zurückblicken. In den vergangenen Wochen war die Verantwortung unser ständiger Begleiter. Uns ist durch unsere Reise einmal mehr klargeworden, wie vielschichtig das Thema eigentlich ist und in wie viele Lebensbereiche sie eingreift. Auch haben wir gemerkt, dass unsere Gruppenkonstellation zwar manchmal Reibungen verursacht hat, dennoch sehr inspirierend war — so bestätigt sich noch einmal die Theorie. Vor allem aber hat nicht nur unsere eigene Reise viel bewirkt. Auch, dass wir eure Reisen mitverfolgen konnten und ein Teil davon sein durften, hat uns wahnsinnig viel Inspiration und Denkanstöße gegeben. Die Puzzleteile Macht, Sinn, Veränderung und Integration erschließen sich uns nun umso mehr und unser Bild von guter Führung verdichtet sich. Vielen Dank für euren Input und die bewegenden Worte bei den Abschlusspräsentationen!

Die gemeinsame Reise nimmt für uns nun ein Ende. Für jeden Einzelnen von uns, ist dies aber der Anfang von etwas Neuem und unsere innere Reise geht weiter — die Erinnerungen an unsere gemeinsame Zeit werden uns dabei weiterhin begleiten.

“Der Mensch ist die Summe seiner Verantwortungen. Erfahrungen basieren auf Entscheidungen — Entscheidungen auf bewusst getroffenen Verantwortungen.” (Niklas)

“Verantwortung fängt für mich bei meinem eigenen Verhalten an, bei der Selbstverantwortung. Es ist für mich aber auch eine Chance, Dinge zu verändern — wenn ich Verantwortung übernehme, bin ich aktive Gestalterin.” (Luca)

“Verantwortung trage ich in nahezu unvorstellbar zahlreichen Facetten und Farben — und vor allem: Rollen! Ich trage Verantwortung als Studierende, als Tochter, als Schwester, als Mitglied der Gesellschaft, als Dienstleistende. Diese Verantwortung zu tragen, zu priorisieren, sie zu teilen und zu hinterfragen ist wohl einer der Hauptaufgaben in unserem Leben. Trotz dessen bin ich unendlich dankbar, dass ich sie habe: Denn Verantwortung bedeutet Freiheit und Sinn.” (Charlotte)

“Verantwortung bedeutet für mich, die Geschehnisse der Vergangenheit zu reflektieren, seine Gegenwart bewusst zu gestalten, loszulassen um sich auf das, was vor einem liegt mit guter Absicht einlassen zu können. Die Essenz dabei ist der offene Dialog!” (Maurice)

“Versuche Dein Leben bewusst und verantwortlich zu gestalten — Denn Leadership begins at home… Wie wäre unsere Welt, wenn wir alle unser Leben nach dieser Maxime gestalten würden …?” (Bernd)