Gott und der Mensch — eine Liebesbeziehung

Karl-Maria de Molina
11 min readApr 16, 2022

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Gott liebt die Menschen

Aus der Geschichte sind uns viele Lovestorys bekannt: Z.B. „Romeo und Julia“, „West Side Story“. In diesem Artikel geht es um eine leicht andere Lovestory: Die doppelte Liebesbeziehung zwischen Gott Vater und den Menschen, sowie zwischen dem Gottes Sohn und uns.

Den Satz „Gott liebt die Menschen“ haben Sie, lieber Leser, liebe Leserin, vielleicht tausendmal in Ihrem Leben gehört. Und womöglich, weder verstanden noch für wahr gehalten. Der Satz klingt für Sie bisweilen abgedroschen. Erlauben Sie mir einen neuen Versuch, diesem Satz Sinn und Leben zu verleihen.

Im Fernsehkanal von Disney laufen regelmäßig lustige Filme mit Happy End. Das Libretto enthält keine problembeladenen Situationen, sondern eher aufhellende, positiv blickende Lebensentwürfe. Neulich war zum x-mal Rapunzel zu sehen. Dabei ging es -wie in den meisten Filmen- um eine Liebesbeziehung eines jungen Paars. Liebe wirkt auf uns Menschen anziehend. Gut so. Die Liebe untereinander macht das Leben lebenswert, sie gibt Richtung und Sinnhaftigkeit.

Die Fähigkeit zur Liebe ist jedem Menschen gegeben. Wir können sie weiterentwickeln oder verkümmern lassen. Liebe ist dann stark, wenn diese bidirektional ist, d.h. wenn die Liebe vom Geliebten bzw. von der Geliebten erwidert wird.

Der geistliche Autor Escrivá sagte, dass er „Gott mit demselben Herzen liebe, wie er seine Familie liebt“. Erst wenn wir Gott in der Reichweite unseres Herzens sehen, ist eine Liebe zu Gott möglich. Bei Ihnen lieber Leser, liebe Leserin, tut sich vielleicht die Frage auf: „Kann ich jemanden lieben, den ich nicht sehe?“

Wenn wir hier von der Liebe Gottes für uns Menschen sprechen, sollten wir gern drei Zeitabschnitte dieser Liebe betrachten: Vor Jesus (Altes Testament), während Jesus (Neues Testament), nach Jesus (heute).

- Vor Jesus

Im jüdischen Volk gab es einen jungen König mit Namen David. Er hinterließ ein Buch mit Psalmen. Im Psalm 27 heißt: „Dein Angesicht Herr möchte ich sehen“. David lebte viele Jahrhunderte vor Christus. Zurzeit Davids hatte Gott deswegen noch kein Gesicht, aber David lechzte danach. Das ist für mich ein eindeutiges Zeichen von Liebe: David will das Gesicht des Geliebten sehen!

Für uns heute ist es deutlich leichter. Seit ca. 2.000 Jahren hat Gott durch seinen Sohn Jesus ein Gesicht und eine Geschichte. Das ist lange her. Wo finden wir heute diesen Jesus? Meine Antwort: In uns! Der heilige Augustinus lebte im 4. Jahrhundert und hat deshalb Jesus nicht mehr live erlebt. Er entdeckte Gott in seinem Inneren: „Ich suchte dich überall, aber du warst bei mir. Du bist mir inniger als ich mir selbst“. Von Augustin gibt es viele Zitate über die Liebe zu Gott. Eins davon lautet: “Sich in Gott zu verlieben, ist die größte aller Romanzen; ihn zu suchen, das größte aller Abenteuer; ihn zu finden, die größte aller menschlichen Leistungen”.

Romanzen, Abenteuer. Das sind Worte von Liebenden.

Wenn wir Gott lieben wollen, dann müssen wir ihn „vermenschlichen“. Unsere Eltern lieben wir. Warum? Einfach: Weil sie sich für uns hingegeben haben. Weil sie uns zuerst geliebt haben. Das heißt, wir erwidern deren Liebe. Wir reagieren auf ihr Liebesangebot mit unserer Liebe.

Und bei Gott geschieht dasselbe. Er hat uns zunächst geliebt: Er hat die Welt erschaffen und uns mittendrinn platziert. Im Alten Testament lesen wir im Buch der Sprichwörter (8,31): „Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein“. Das ist wahrlich eine Liebeserklärung an uns Menschen.

- Während Jesus

Mit dem Wort Liebe wird die ganze Message Jesu in seinen dreiunddreißig Jahren auf Erden zusammengefasst. In seinen Predigten läuft alles auf ein Wort hinaus: Liebe. Wunder geschehen aus Liebe zu den Bedürftigen, der Inhalt der Bergpredigt und die Verbindung Gott Vater mit seinem Sohn: „Dieser ist mein geliebter Sohn“.

Die Erweckung des Sohnes der Witwe von Naïn (Lukas 7,11) ist für mich ein beeindruckender Beleg der Liebe. Die Witwe gemeinsam mit einer großen Menschenmenge begleitet weinend den Sarg ihres einzigen Sohnes. Jesus kommt in die Ortschaft und überblickt schnell das Geschehen. Bevor sich die Witwe an ihn wendet, agiert Jesus und erweckt das Kind wieder zum Leben.

Holen wir etwas zurück und betrachten überhaupt die Tatsache, dass Jesus, der Sohn Gottes, auf die Erde gekommen ist. Der allmächtige Gott reduziert sich auf einen hilfsbedürftigen Menschen, ein Kind. Und was tut er hier auf Erden: Leidet für uns die Geißelung und die Kreuzigung, gründet die Kirche und die Sakramente, predigt drei Jahre lang, heilt Kranken usw.

Ich frage mich, ob wir jemals verstehen werden, was Gott für uns getan hat. Aus dem Pflicht-Programm „uns zu erlösen“, wurde ein Überfluss an Großzügigkeit, an Fülle von Geschenken an uns Menschen (siehe auch der Artikel Im Reich der Beschenkten). Gott hat uns in seiner Allmacht alles geschenkt und hat für sich nichts zurückgehalten. Jesus hat uns sogar seine eigene Mutter zur Mutter gegeben. Mehr gibt es nicht.

Bei den Geschenken Gottes könnte in uns das Gefühl aufkommen: Was hat das Ganze mit mir zu tun? All diese Geschenke lassen mich kalt! Meine Antwort dazu: Stellen Sie sich vor, ein Freund, eine Freundin hätte Ihnen diese Geschenke gemacht. Wie würden Sie darauf reagieren?

Mit Jesus haben wir familiäre Beziehungen: Er ist unser Bruder. Das ist ihm anscheinend noch zu wenig. Er will auch unser Freund sein. Johannes (15,15) formuliert es so: „Vielmehr habe ich euch Freunde genannt“ und (15,13): „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“.

Wir beenden diesen kurzen Abschnitt mit einem Zitat aus dem Johannes-Evangelium (Joh 13, 34): „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, wie ich euch geliebt habe“.

- Nach Jesus

Jetzt wird es spannend. Gern würde ich Ihnen lieber Leser, liebe Leserin, zeigen, dass auch wir heute in unserem Leben Spuren der Liebe Gottes entdecken können.

Woran erkennen wir heute praktisch und handfest, dass er uns liebt? Im Spanischen gibt es die Redewendung: „Gott drückt, aber erdrückt nicht“. Ja, Gott sorgt selten für ein opulentes, leidensfreies Leben. Wir haben oft den Eindruck, andere haben mehr Geld, haben einen leistungsfähigeren Körper, haben dies und jenes. Meine Erfahrung ist: Gott ist doch gerecht. Er verteilt auf seiner Weise. Anders als wir uns vielleicht wünschen. Wir sind vielleicht arm, aber unsere Eltern, unsere Mitmenschen lieben uns. Wir sind ein Krüppel, aber wir haben gelernt, dabei die Freude nicht zu verlieren. Materiell gesehen, haben wir vielleicht nicht viel. Und wir haben Menschen, die uns helfen, die uns Freude bereiten. Wir haben einen ausgeglichenen Charakter usw.

Wie meine ich das? Ein Beispiel aus nächster Umgebung. Eine Mutter von zwei Kindern im Alter von 7 und 9 Jahren verliert den Ehemann. Er verlässt das Elternhaus und geht eine neue Beziehung ein. Die Mutter hat keine Arbeit. Sie kehrt zu ihrer Geburtsstadt zurück. Die Situation ist nicht rosig. Und dann: Ihr Vater hilft ihr mit einem monatlichen Einkommen, sie und ihre Kinder dürfen bei einer Schwester wohnen, ein Schwager besorgt ihr Arbeit. Jahre später ist sie Großmutter. Kinder und Enkelkinder schätzen sie sehr.

Sie hat ihren Schicksalsschlag perfekt verarbeitet. Sie ist charakterlich ausgeglichen. Immer froh, dankbar. Kein Groll. Kein Lamentieren. Sie erkennt in ihrem Leben die Handgottes: Leiden und Hilfe.

Eine andere Geschichte. Am 13. Mai 1981 wurde der damalige Papst, Johannes Paul II, Opfer eines Attentates. Der Geheimdienst eines osteuropäischen Landes hatte eine Profikiller engagiert. Der verfehlte in den Aufträgen nie seine Opfer. Nur an diesem Tag verfehlte er sein Ziel. Er konnte sich den Grund nicht erklären. Er hatte in seiner Planung die Allmacht Gottes nicht berücksichtigt. Im Buch von George Weigel (2011) sieht man, wie sorgfältig Gott den Lebensweg dieses Papstes vorbereitet hatte. Gott lässt sich sein „Meisterwerk“ von einem Killer nicht verpfuschen. Das Überleben des Attentates hat dem Papst die Sicherheit verliehen, Gott schützt ihn. Da das Attentat an einem wichtigen Feiertag der Muttergottes stattfand, sah er ihre Hand „im Spiel“.

Aurelius Augustinus (1985) sagte einmal “Fang nicht an, gegen Gott zu murren und zu lästern. Lobe vielmehr den Herrn, weil er Dich züchtigt. Lobe ihn, dass er Dich von Deinen Fehlern befreit und Dich tröstet. Wen Gott liebt, den züchtigt er”. Wenn Gott unsere Leiden zulässt, heißt nicht, dass er uns nicht liebt. Dieser ist ein geläufiger Irrtum. Escrivá “Jesus sucht und findet man mit Hilfe der Schmerzen und der Liebe” äußert sich ähnlich. Weitere Autoren auch.

Lieber Leser, liebe Leserin, schauen Sie bitte in Ihrem Leben. Wo gab es scheinbar ausweglose Situationen, die sich in Wohlgefallen aufgelöst haben?

In meinem eigenen Leben gab es und gibt es täglich Situationen, wo ich eindeutig die Hand Gottes entdecke. Es gibt Momente, wo mir auch künftige Ereignisse schimmerhaft angekündigt werden, wo man felsenfest der Überzeugung ist, im inneren die Stimme Gottes zu hören: „Du bist mein Sohn“ oder „Ich werde für dich sorgen“ usw.

Gott spricht zu uns. Wie jemand sagte: „Gott spricht leise. Nur wenn nah bei ihm ist, kann seine Stimme hören“. Gott spricht selten direkt zu uns. Meistens bedient er sich von Menschen oder Ereignissen.

Wenn Sie eine Familie mit kleinen Kindern besuchen, können Sie bisweilen folgende Erfahrung machen: Das Kleinkind schläft im Kinderzimmer. Sie sitzen mit den Eltern im Wohnzimmer. Sie unterhalten sich, und plötzlich unterbricht die Mutter das Gespräch und sagt: „Das Kind weint“. Mütter haben ein besonderes Gehör für ihr Kinder. Frage: Haben auch wir ein feinfühliges Gehör für Gott? Gott spricht sehr leise. Meistens sind wir mit unseren „Nichtigkeiten“ beschäftigt. Findet Gott Zugang zu unseren Herzen?

Habe ich einen konkreten Beweis dafür, dass Gott jeden einzelnen von uns liebt? Strenggenommen nein. Genauso wenig, wir einen Beweis haben, dass uns unsere Familie liebt. Wir erkennen im Verhalten unserer Familie, unserer Freunde, klare Anzeichen von Liebe. Daher meinen wir zurecht, dass sie uns lieben. Richtig!

Bei Gott verhält es sich genauso. Es liegt an uns, ob wir diese Beweise der Liebe erkennen oder nicht. Heilige Menschen haben diese Beweise erkannt. Auch viele nicht heilige Menschen erkennt Tag für Tag Beweise der Liebe Gottes. Sie spüren in ihrem Leben diesen „Balsam der Zärtlichkeit“, dieses sich geliebt fühlen. Und das absolut Schöne dabei: Gott bleibt uns treu trotz allem. Trotz unserer Undankbarkeit, trotz unserer Verfehlungen.

Leben wir wie geliebte Menschen, weil wir genau das sind: Geliebte Gottes!

Und wir lieben Gott

Lieben ist die natürliche Antwort des Geliebten. Das ist der Grund, warum wir unsere Eltern, unsere Geschwister, unsere Freunde lieben. Gilt das auch für Gott? Bernhard von Clairvaux formulierte es so: “Der Grund, weshalb wir Gott lieben sollen, ist ganz einfach Gott selbst, und das Maß ist die Maßlosigkeit” (aus dem Buch Brixner, 1987).

Gott zeigt sich uns Menschen als liebesbedürftig: „Beim Betrachten des Kindes in der Krippe verstehen wir, dass Gott unsere Liebe braucht“ (Ocáriz 2022). Gott kennt unsere Seele. Er weiß, ein armes, bedürftiges Kind zieht unsere Aufmerksamkeit, aktiviert unsere Liebe. Und das stimmt.

Aus der Lektüre des Evangeliums ziehe ich eine Lehre, und zwar dass Gott -bei all seiner Allmacht- kein liebendes Herz ignoriert. Man könnte es krass formulieren: „Gott schafft es nicht, am liebenden Herzen vorbeizugehen“. Gott antwortet immer auf unsere Liebe und beschenkt den Geliebten, die Geliebte.

Eine Heilige namens Theresa von Àvila sah einmal ein Kruzifix. Dabei spürte eine innere Aufregung, die sie mit folgenden Worten beschrieb: “Der Schmerz, den ich empfand, weil ich mich für jene Wunden nur in so geringem Maß dankbar zeigte, war so groß, dass es mir das Herz zu zerreißen schien. Aufgelöst in Tränen warf ich mich vor ihm nieder und bat ihn, mir für immer Kraft zu geben, ihn nicht mehr zu beleidigen” (aus Brixner, 1987). Brixner fügt hinzu “Theresas ganzes Leben steht im Zeichen dieser Freundschaft (zu Gott)“.

Verstehen wir immer, was Gott von uns will? Nicht immer. Ocáriz (2022) dazu: „Wenn man liebt, versteht man den Geliebten, auch wenn nicht bis zum Ende“. Im Klartext, wir befolgen die Bitten Gottes, auch wenn wir manchmal den Sinn nicht direkt erkennen.

Erlauben Sie mir eine persönliche Anekdote loszuwerden. Beim Besuch des Gottesdienstes habe ich die Gewohnheit am Ende einige Minuten der Danksagung in der Kirche zu verbleiben. Ich habe das Gefühl, dass Gott diese kleine Geste der Dankbarkeit und der Wertschätzung gefällt. Eines Tages musste ich zum Flughafen und wollte direkt nach dem Gottesdienst wegfahren. Innerlich spürte den Wunsch Gottes, dass ich doch in der Kirche in Danksagung verbleiben sollte. Ich tat es und fragte mich, warum er es so wollte und was das bedeuten sollte? Ich kam zum Gate. Es herrschte Aufregung. Ich wurde umgebucht. Statt nach Düsseldorf sollte ich nach Köln fliegen, und zwar in Business Class. Das heißt, ich bekam Frühstück. Während des Fluges erfuhren wir, dass der Kölner Flughafen wegen Schnee gesperrt war. Das Flugzeug wurde letztlich nach Düsseldorf umgeleitet. Das war die Antwort Gottes, auf die ich gespannt wartete. Mein Fazit: Wenn Gott mich um eine längere Zeit der Danksagung bittet, dann hat das einen Grund. Ähnliche Erfahrungen mache ich fast täglich. Es werden nicht immer Flugzeuge „umgeleitet“, aber doch: Es passiert immer etwas.

Das Zusammenleben mit Gott ist ein kleines Abenteuer mit einem Happy End. Immer. Mein Rat: „Lassen wir uns tragen von der Liebe Gottes“. Seine Mutter Maria ist das beste Beispiel dafür. Im Artikel Das Portrait einer Königin beschreibe ich sehr ausführlich über die Art und Weise, wie sich die Mutter Gottes auf dieses Abenteuer eingelassen hat.

Von Menschen, die wir lieben, dürfen erwarten, dass sie auf unsere Bitte positiv reagieren. Bei Gott ist das nicht anders: “Alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt” aus dem Brief 1 Johannes 3,22. Die Beziehung zu Gott verhält sich ähnlich wie zu anderen Menschen: Geben und Nehmen.

Nur im Falle Gottes übertreiben wir manchmal. Wir erbitten nicht, sondern verlangen vielmehr. Wir verlangen dies und jenes. Setzen wir eine Deadline und pochen auf Einhaltung, sonst drohen wir mit Unmut. Würden wir so mit unseren Mitmenschen umgehen, stünden wir am Ende ziemlich allein da.

Im Artikel Causa nostrae laetitiae — Ursache unserer Freude habe ich darüber geschrieben, dass wir Gott und auch seiner Mutter eine Freude bereiten können. Gott freut sich, wenn wir den Kontakt mit ihm suchen. Geläufig wird dieser Kontakt Gebet genannt. Ich nenne es einfach: Gespräch. Ein Gespräch mit der geliebten Person. Wenn wir so normal mit Gott sprechen, wenn wir mit ihm unsere Freuden und Leiden teilen, dann entsteht eine Beziehung, die hier auf Erden seinesgleichen sucht. Es kann passieren, dass wir in unserem Herzen die Stimme Gottes hören: „Dein Gebet ist Gesang in meinen Ohren“.

Sie sind sicherlich mit der Geschichte des Räubers Hotzenplotz vertraut. Es gibt auch gute Räuber. Jesus ist einer davon. Jesus dringt in unsere Herzen ein und stiehlt es, und drückt es gegen sein eigenes. Und unser Herz wird im Kontakt mit seinem ganz warm. Unsere Herzenskälte entschwindet. Und lernen von Jesus, die Menschen so zu lieben wie er.

Lassen wir uns auf diesen Raub ein! Mit diesem Raub startet das Abenteuer der Geliebten. „Wir halten die Füße auf dem Boden und haben doch den Kopf und das Herz im Himmel“ (Escrivá).

Ein Bekannte verriet mir einmal ihr Geheimnis. Jeden Tag hat sie zwei Anliegen: Was werde ich heute Jesus schenken und wo werde ich ihn heute begegnen? Das ist ihr Abenteuer mit einem Happy End!

Jesus sucht unsere Nähe und schmiedet Pläne für uns. Bringt uns „ganz zufällig“ mit bestimmten Menschen zusammen, die unserer Hilfe bedürfen. Suchen wir das „quid divinum“ (Escrivá), d.h. die göttliche Spur in unserem Leben. Gott hat ein Libretto für unser Leben geschrieben. Und wie ein guter Regisseur legt Spuren, damit wir dem „Film unseres Lebens“ folgen können.

Lassen wir uns auf dieses Abenteuer mit Gott ein. Es endet immer gut, im Himmel bei ihm und seiner gebenedeiten Mutter!

Literatur

Sheen, F. (1954) Du bist gebenedeit unter den Weibern, Paul Pattloch Verlag, Aschaffenburg

Escrivá, J. (1972) Christus Begegnen, Madrid

Escrivá, J.M. (1992) Der Rosenkranz, Adamas Verlag, Köln

Escrivá, J.M. (1987) Im Feuer der Schmiede, Adamas Verlag, Köln

Scott Hahn (2004) Die Königin des Himmels — Maria suchen und finden, Sankt Ulrich Verlag

Weigel, G. (2011) Zeuge der Hoffnung: Johannes Paul II. Eine Biographie, Schöningh

Ocáriz, F. (2022) Interne Notizen

Brixner, W. (1987) Die Mystiker — Leben und Werk, Augsburg, Weltbild

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Der Autor

Dr.-Ing. Karl-Maria de Molina hat Ingenieurwissenschaften, Philosophie und Theologie studiert, und in Fahrzeugtechnik promoviert. Er hat Bücher über Automobiltechnik und Arbeitsmethodik geschrieben, und über Arbeitskultur und Kompetenzentwicklung herausgegeben. Er hat mehrere Lehraufträge in deutschen Universitäten; er hält Seminare über Führungskräfteentwicklung; er hat mehrere Unternehmen gegründet und innovative Produkte entwickelt und vermarktet.

Das notwendige Wissen für diese Artikelreihe hat der Autor erworben durch das Studium der Philosophie und Theologie, durch die tägliche Lektüre des Evangeliums und geistlicher Bücher; durch den täglichen Besuch der Eucharistie seit der Erstkommunion; durch die wöchentlichen Gespräche mit dem geistlichen Leiter und durch die Beichte aller sieben Tage; durch die wöchentliche Teilnahme an Vorträgen über geistliche Themen; durch monatliche Einkehrtage; durch jährliche Exerzitien

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